Auf dem Hof des Luftsportvereins Hude steht eine alte Scheune, umgeben von einer großen Wiese. Erbaut im Jahr 1868 hat sie schon einiges miterlebt und wird noch viele weitere Geschichten erzählen. – Dazu zählt auch das anstehende elfte Bildhauersymposium. Von Sonntag, 11. August, bis zur Abschlussveranstaltung am Sonnabend, 17. August, ist sie der Dreh- und Angelpunkt der internationalen Künstlerszene.
Internationale Künstler
Dieses Event findet seit mehr als 35 Jahren statt. In diesem Jahr lädt der Künstler Thorsten Schütt vier internationale Kollegen ein, fünf Tage gemeinsam zu arbeiten und Interessierten ihr Handwerk nahezubringen. So kommen Künstler und Künstlerinnen aus Ungarn, Schweiz, Italien und Frankreich nach Hude. „Hier ist nicht alles weiß und schick, sondern hier können wir richtig arbeiten“, sagt Schütt über den Standort in dem alten Gebäude. Die Stätte des Luftsportvereins ist gerade ohnehin eine Baustelle, da fallen Holzspäne und anderer Dreck kaum ins Gewicht. Ideale Bedingungen für die Bildhauer, findet Schütt.
Symbolcharakter für die Klostergemeinde
„Wir schaffen hier einen Austausch“, sagt Gabriele Mesch, Geschäftsführerin der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg. Jede Generation kann den arbeitenden Künstlern über die Schultern gucken, ihnen Fragen stellen oder von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Das habe „Symbolcharakter“, wie der Bürgermeister der Gemeinde Hude, Jörg Skatulla, sagt. „Zum Bildhauen schön“, fügt Olaf Meenen, Geschäftsführer der Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) hinzu. Damit wandelt er den Huder Slogan „Zum Malen schön“, passend ab.
Kunst zum Umdenken
Gearbeitet wird im August nur mit Eichenholz. Schütt ist es dabei besonders wichtig, dass die Eichen zuvor krank waren und nicht extra gefällt werden mussten. „Es ist ein stabiles Holz, das auch filigrane Arbeiten ermöglicht und es ist für den Außenbereich geeignet“, weiß der Künstler. Interessierte können die angefertigten Stücke während des Symposiums käuflich erwerben. Konkrete Ideen für sein Holzstück habe er noch nicht, immerhin sei er gerade erst aus den Staaten zurückgekehrt. „Bei mir dreht sich viel um Wasser, um die Mutter Erde“, sagt Schütt. Mit seinen Werken will er Statements setzen und auf Thematiken bezüglich des Umweltschutzes aufmerksam machen.
„In Zeiten des IPads können Kinder und Jugendliche hier etwas Haptisches lernen und den gesamten Prozess begleiten, der mit den Händen spürbar ist“, hebt Mesch hervor. „Hier wird das Handwerk gezeigt. Von der Idee zur Umsetzung, vom Groben ins Feine, von der Kettensäge zum Holzschnitzwerkzeug“, sagt Skatulla.
„Es besteht die Überlegung hier am Luftsportverein etwas Dauerhaftes zu installieren“, sagt Wirtschaftsförderer Roland Arndt. Ob dafür ein Werk des Symposiums genutzt werden könnte?