Ein Ultraleichtflugzeug ist ein leichtes, motorbetriebenes Kleinflugzeug für maximal zwei Personen. Symbolbild: pixabay
Blaulicht

Absturz eines Ultraleichtflugzeuges

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Ausfall des Triebwerkes führt zum Fall aus 100 Metern in der Nähe des Flugplatzes Ganderkesee

Glück im Unglück hatte ein 65-Jähriger aus Herford am vergangenen Montag, 29. Juli. Wie aus einer polizeilichen Pressemeldung bekannt, ist am Montagnachmittag ein Ultraleichtflugzeug aus 100 Metern abgestürzt. Der Unfallort ist unweit vom Flugplatz Ganderkesee entfernt. „Der Flugunfall hat nicht direkt auf dem Flugplatz Ganderkesee stattgefunden, sondern auf einem Feld, das ein paar hundert Meter nordwestlich des Platzes liegt. Allerdings war das Luftfahrzeug von Ganderkesee aus gestartet und der Unfall hat direkt nach dem Start stattgefunden“, berichtet Ralf Sauer, Geschäftsführer des Verkehrslandeplatzes Ganderkesee. Laut Polizei hob der Pilot gegen 14.45 Uhr mit einer einmotorigen Maschine, einem Ultraleichtflugzeug, ab.

Probleme mit dem Triebwerk

Auf Rückfrage des DELME REPORTS erzählt Sauer von Zeugenaussagen, die davon berichten, dass der Piloten vom Flugplatz aus gestartet und bereits kurz nach Abheben über Funk von Problemen des Triebwerkes geklagt habe. Daraufhin sei der Funkkontakt abgebrochen. „Das Luftfahrzeug hat daraufhin eine Rechtskurve eingeleitet, aber konnte aufgrund der geringen Flughöhe nicht mehr zum Flugplatz zurückkehren. Den eigentlichen Aufprall konnten wir nicht beobachten, weil er hinter einem Feld mit hohen Maispflanzen stattfand“, sagt Sauer.

Der Pilot überlebt den Absturz

Laut Polizei sei der Pilot nach dem Fall ansprechbar gewesen und habe den Notruf zuvor selbst abgesetzt. „Zur Ortung des Verletzten startete vom Flugplatz eine Besatzung mit einem Hubschrauber. Sie wiesen die alarmierten Rettungskräfte ein, die den Unfallort über die Welsestraße erreichten“, heißt es weiter. Der verletzte Mann wurde von einem Notarzteinsatzfahrzeug, einem Rettungswagen und insgesamt 40 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Ganderkesee und Falkenburg geborgen. Anschließend wurde er von einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Er gilt als schwer verletzt, konnte aber am heutigen Mittwoch das Krankenhaus wieder verlassen.

Bei einem Absturz löst normalerweise das sogenannte „Gesamtrettungssystem“ aus. „Hierbei handelt es sich im Prinzip um einen Fallschirm, an dem das gesamte Flugzeug hängt. Er kann im Notfall durch eine Feststoffrakete aus dem Luftfahrzeug geschossen werden und öffnet sich dann, wenn die Flughöhe über Grund ausreicht. Die Feststoffrakete wird manuell durch den Piloten ausgelöst“, erklärt Sauer. Dieses funktioniere allerdings nur, wenn es rechtzeitig und in ausreichender Höhe vom Piloten ausgelöst wird. Dies sei nicht der Fall gewesen, weswegen Spezialisten dieses System nach dem Absturz deaktivieren mussten, damit die Sprengstoffladung der Rakete nicht ungewollt auslöst.

Flugunfalluntersuchung durch den DULV

Für die Untersuchung des Flugunfalles war zunächst die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig zuständig. „Der meldepflichtige Vorfall wurde uns gemeldet, wir haben diesen dann an den Deutschen Ultraleichtflugverband (DULV) weitergeleitet“, sagt Germout Freitag auf Rückfrage des DELME REPORT. Der BFU handelt nach dem Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz (kurz: FlUUG). Außerdem untersuchen sie keine Unfälle von Luftfahrzeugen unter zwei Tonnen und somit keine von Ultraleichtflugzeugen. Der DULV führt die weitere Flugunfalluntersuchung durch. Laut Aussagen der Polizei sei ein technischer Defekt wahrscheinlich, Fremdverschulden sei ausgeschlossen. Es entstand ein Schaden in Höhe von 40.000 Euro.

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