Aus allen Hotelzimmer lässt sich ein Blick auf die Weser erhaschen. Foto: Marco Meister
Neues Hotel

Auf der Suche nach dem Reiskorn

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In der Bremer Überseestadt hat ein Hotel in einem ehemaligen Kellogg's-Silo eröffnet.

92 Hotels gab es bisher in Bremen mit zusammen rund 13.200 Betten. Da ist die Frage erlaubt, ob die Stadt noch ein 93. Haus für weitere gut 200 Übernachtungsgäste benötigt. Oliver Rau, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) beantwortete sie ungefragt: „Insbesondere braucht es noch so ein Hotel für eine Stadt, die im Tourismus boomt“, sagte er anlässlich der Eröffnung des John & Will Silo-Hotels in der Überseestadt.

Hotel mit Anziehungskraft

Zwar wäre eine andere Aussage aus dem Mund des obersten Tourismusmanagers während er Schulter an Schulter mit Eigentümer und Projektentwickler Klaus Meier, Peter Liokouras, Expansionsmanager von Hotelbetreiber Guldsmeden, Hotel-Direktorin Babette Kierchhoff und Bürgermeister Andreas Bovenschulte die Eröffnung zelebrierte auch eine große Überraschung gewesen. Dennoch kann man den Worten des Bremen-Vermarkters leicht zustimmen. Das John & Will ist eine Attraktion an sich.

Gute Laune bei der Hotel-Eröffnung (von links): Peter Liokouras (Guldsmeden Hotels), Oliver Rau (WFB), Marc Weinert (Eigentümer Guldsmeden), Projektentwickler Klaus Meier, Hoteldirektorin Babette Kierchhoff, Bürgermeister Andreas Bovenschulte.Foto: Marco Meister

38 Millionen Euro kostete der Umbau des ehemaligen Kellogg‘s-Silos zu einem Hotel mit 117 Zimmern einem integrierten Restaurant und fünf Tagungsräumen. Die Umsetzung dauerte drei Jahre, laut Meier neun Monate länger als eigentlich geplant war.

Zimmer halbrund oder kreisrund

Die Zimmer sind in den Silo-Röhren untergebracht die durch einen Neubau für Aufzüge und Treppenhaus mit dem Nebengebäude verbunden sind. Deshalb sind sie je nach Größe entweder halbrund (Lütt Stuv, 18 Quadratmeter) oder kreisrund (Grode Stuuv, 24 Quadratmeter; Best Stuuv, 30 Quadratmeter).

Alle Zimmer haben ein eigenes Bad und ein Fenster mit Sitzbank oder Sitzecke. Minibar oder Fernseher sucht man vergeblich. Im Sinne der Nachhaltigkeit habe man auf die Stromfresser verzichtet, so Peter Liokouras.

Streaming statt TV

Stattdessen bekommen Gäste bei Bedarf zu jeder Tages- und Nachtzeit kostenlose Wasserflaschen mit stillem oder sprudeligen Wasser an der Rezeption – und schnelles Internet zum privaten Streamen der Lieblingsserien.

Die alten Silowände sind roh belassen. „Sie können ja mal gucken, ob irgendwo noch Reiskörner hängen“, scherzte Meier. Insgesamt präsentiert sich das Haus sehr stylisch.

Frühstücksflocken-Erfinder als Namensgeber

Bleibt noch das Rätsel der Namensgebung zu lösen: John & Will stehen für John Harvey und Will Keith Kellogg, die Brüder die einst die Frühstücksflocken erfanden. Über Jahrzehnte wurden sie in Bremen produziert. Die Rohstoffe lagerten in den Silos, in denen seit 1. August Hotelgäste übernachten.

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