Ein Wolf in der Hemelinger Marsch. Er wurde aus größerer Entfernung aufgenommen, scheint aber geradewegs ins Objektiv zu schauen. Foto: Teupe
Eine Hundehalterin beim Gassigang in der Nähe des Hemelinger Sees („Hegemann-See“). Auf einmal bleiben ihre Vierbeiner ängstlich stehen. Aus der Dämmerung hört sie ein tiefes Knurren. „So ein Geräusch habe ich vorher noch nie gehört“, sagt sie.
Auch Pferdezüchterin Susanne Heise beobachtet auf der Weide in der Marsch ein verändertes Verhalten ihrer Leitstute. Sie stellt sich schützend vor die Herde wenn die Züchterin kommt, ist offenbar sehr aufgeregt.
Wolf fotografiert
Ein Wolf? Sehr wahrscheinlich: ja! Vor ein paar Tagen konnte Forstwissenschaftler Josef Teupe in der Nähe des Sees ein Foto von dem Raubtier schießen.
Woher das Tier stammt ist unklar. Teupe schätzt den Wolf auf 1,5 bis 2 Jahre. Möglicherweise ist er auf der Suche nach einem festen Revier. Die Frage ist: Will er sich in der Hemelinger Marsch niederlassen oder ist er nur auf der Durchreise wie sein Artgenosse, der sich im vergangenen Herbst bis in Wohngebiete vorwagte, dann aber schnell nach Nordrhein-Westfalen und Holland weiterzog.
Nähe zu urbanen Bereichen
Problem: Vom See ist es für einen Wolf nicht weit zur Kompletten Palette, wo im Sommer viele Veranstaltungen stattfinden oder auch zum Campingplatz oder zum Hemelinger Hafen.
Teupes Rat: Hundehalter sollten ihre Tiere anleinen und auf den Wegen bleiben, um den Wolf, der im hohen Gras auf die Dämmerung wartet, nicht aufzuschrecken.
