Bremen schafft erheblich mehr Plätze in Kitas

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Kinder in einer Bremer Kita: 
Die Betreuung wird jetzt ausgebaut. Foto: Archiv

Der Senat will die Kinderbetreuung in der Hansestadt ausbauen: Die Mittel dafür werden von 150 auf 170 Millionen Euro angehoben, und zwar ab dem Jahr 2019. Mehr als 400 Stellen sollen in Kitas und Krippen eingerichtet werden. Die Zahl der Plätze steigt damit erheblich.

Mittelfristig will die Hansestadt die Betreuungsangebote für Kinder erheblich anheben, wie das Sozialressort am Dienstagnachmittag mitteilt. Dazu habe der Senat beschlossen, rund 650 Plätze für Kinder unter drei Jahren einzurichten, und weitere 1.500 Plätze für Kinder über drei Jahren. Das soll bis zum Jahr 2019 geschehen.

Für die Betreuung sollen dann auch 400 zusätzliche Stellen für Fachkräfte in Kindergärten und Krippen geschaffen werden. Insgesamt werden die Kosten der Kinderbetreuung von derzeit knapp 150 Millionen Euro auf über 170 Millionen Euro im Jahr 2019 ansteigen, wie das Sozialressort erläutert. 

Bremen in der Phase des Babybooms

Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) gab dies am Nachmittag in der Stadtbürgerschaft bekannt. „Ziel ist es, in allen Stadtteilen für 50 Prozent aller Kinder unter drei Jahren und für 98 Prozent aller Kinder über drei Jahren einen Platz anzubieten“, sagt Stahmann. Derzeit liegt in Bremen die sogenannte Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren bei 45 Prozent, für Kinder über drei Jahren (bis zur Einschulung) bei 94 Prozent.

Von den 2.100 geplanten Plätzen seien allein fast 1.000 Plätze erforderlich, weil Bremen sich derzeit in der Phase eines Babybooms befinde. „Es sind die Kinder der Babyboomer, die jetzt Eltern werden“, so die Senatorin weiter. 

Kitas sollen gegen soziale Benachteiligung wirken

„Wir wollen in Zukunft attraktiver werden für Eltern, die sich noch scheuen, öffentliche Kinderbetreuung in Anspruch zu nehmen. Dazu müssen wir mit unseren Kitas ’näher an die Menschen heranrücken‘ und attraktive Angebote im Stadtteil schaffen. Dann können die Kitas auch ihre Aufgabe erfüllen, sozialer Benachteiligung wirksam entgegenzutreten.“

Sozialsenatorin Anja Stahmann Foto: pv

Potenzial, um die sogenannte Bildungsbeteiligung in Krippe und Kindergarten zu erhöhen sieht die Senatorin bei Kindern aus zugewanderten Familien. 

Gezielt wolle Bremen die Rahmenbedingungen verbessern, damit Spielkreise, Krippen und Kindergärten in jenen Stadtteilen intensiver genutzt werden, in denen ein hoher Anteil an Zuwanderern lebt und zugleich der Anteil an armen Kindern besonders hoch ist, während das Betreuungsangebot unterdurchschnittlich ist.

Dazu sollten Eltern gezielt angesprochen werden, Kitas zu nutzen, unter anderem mit mehrsprachigen Informationsbroschüren und Lehrmaterialien für Integrationskurse, „in denen die Bedeutung frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung herausgestellt wird“, wie die Behörde mitteilt. 

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