Parkside Oberneuland – Vom Flop zum Prestige-Bauvorhaben

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An der Johann-Neudörffer-Straße werden
Reihenhäuser entstehen. Fotos: Schlie

Nach langen Querelen um die Ausschreibungen für den Wohnungsbau auf dem Gelände des ehemaligen Prestige-Objekts Büropark Oberneuland, wurde jetzt doch der Grundstein für neue Reihenhäuser gelegt. Das Investitionsvolumen für „Parkside Oberneuland“ beträgt 52,8 Millionen Euro.

Büropark dümpelte vor sich hin

Aller Anfang ist schwer. Zu Zeiten der großen Bremer Koalition galt der Büropark Oberneuland zunächst als Prestigeobjekt des CDU-geführten Wirtschaftsressorts. Es zeigte sich jedoch relativ schnell, dass am Bedarf völlig  vorbei geplant worden war. Der Park dümpelte kläglich vor sich hin, zwischen ein paar Gebäuden verwilderten die Grundstücke. Vor rund einem Jahr verkaufte die Wirtschaftsförderung Bremen das 3,5 Hektar große Areal schließlich für etwa 5 Millionen Euro an die Bietergemeinschaft BRIK-Wohnbau (bestehend aus Müller & Bremermann, Gebr. Rausch Wohnbau, Interhomes, Koenen-Bau und der Nord-Bau).

Unverständnis im Beirat

Das wiederum stieß auf Unverständnis im Beirat Ober­neuland. Die Stadtteilparlamentarier waren in die Entscheidungen nicht einbezogen worden. Hinzu kommt, dass der Verkauf an die Bietergemeinschaft „freihändig“ also ohne Ausschreibung,  erfolgte. Christdemokraten beklagten sich daraufhin bitterlich bei Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD). 

180 bis 200 Wohneinheiten

Diese Zeitkapsel wurde in den Grudnstein eingelassen.

Nicht viele Areale haben eine derartige Geschichte zu bieten. Doch mit den Flops soll jetzt Schluss sein.
Jüngst wurde der Grundstein für das Wohnbau-Vorhaben „Parkside Oberneuland“ gelegt. Diesmal ein Prestige-Objekt für Rot-Grün, als Pilotprojekt des Bündnisses für Wohnen. Auf rund 35.000 Quadratmetern an der Johann-Neudörffer-Straße baut die BRIK-Wohnbau insgesamt 180 bis 200 Wohneinheiten in Form von Reihenhäusern und Wohnungen. Das Inves­titionsvolumen beträgt zirka 52,8 Millionen Euro. Im ersten von vier Bauabschnitten entstehen 71 Reihenhäuser mit 147 beziehungsweise 170 Quadratmetern Wohnfläche für 290.000 bis 340.000 Euro. Die ersten Einheiten sollen im März 2016 fertig werden.  „Neun Häuser sind bereits verkauft, für weitere gibt es 280 Interessenten – zumeist Familien mit Kindern,“, erklärte der an der BRIK beteiligte Ex-Bausenator Peter Sakuth.

Böhrnsen: „Stadt wächst“

Bürgermeister Jens Böhrnsen (l.) mit Peter Sakuth und
Bausenator Dr. Joachim Lohse (r.) während der
Grundsteinlegung in Oberneuland.

Zur Grundsteinlegung, vier Wochen vor der Wahl, ließ sich viel Polit-Prominenz blicken. „Die Stadt wächst. Menschen kommen aus der Region und aus der Ferne nach Bremen, um hier zu leben. Deshalb wollen und müssen wir neuen Wohnraum schaffen“, so Bürgermeister Jens Böhnrsen (SPD). Bausenator Dr. Joachim Lohse (Grüne) freute sich über die Erfüllung der 25 Prozent Sozialwohnungen: „Das Projekt ist ein weiterer Beweis für das Gelingen der Bremer Wohnbauoffensive: In allen Teilen der Stadt entstehen neue Wohnungen, wovon wir 25 Prozent sozial fördern. So stellen wir sicher, dass die Mieten bezahlbar bleiben, und wir wirken dem Auseinanderdriften der Stadtteile entgegen.“ Das Vorhaben zeige, dass dies auch in der privaten Wohnungsbauwirtschaft möglich sei. Die ersten der insgesamt 48 Sozial-Wohnungen sollen im zweiten Bauabschnitt realisiert werden.

Die Infrastruktur ist bereits geplant, zumindest eine Kita soll entstehen. An einer besseren ÖPNV-Anbindung wird getüftelt.

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