Informatikstudenten in Bremen: Hacken, bis wieder Frühstück ist

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Die ONoC an der Uni Bremen                          Fotos: Hirsinger

150 Informatikstudenten und Schüler programmierten, hackten und frickelten im Mehrzweckhochhaus – so lange, dass wieder gefrühstückt werden konnte. Die Open Night of Code (ONoC) war wieder ein voller Erfolg

„Plug and Play – versteh ich nicht. Drag and Drop – versteh ich auch nicht. Sanduhr. Sanduhr.“ All jene, denen diese Textzeile aus dem Song „Ich und mein Computer“ der Hamburger Band Deichkind aus der Seele spricht, dürften sich bis zum Morgen des gestrigen Samstags kaum auf die Ebene 0 des MZH an der Uni verirrt haben. Und falls doch, werden sie nur Bahnhof verstanden haben. Denn dort fand die zweite Ausgabe der ONoC statt und alles drehte sich um Programmiersprachen wie Python, C++ und Haskell – bei freiem Eintritt.

Auch einen Fahrsimulator gab es bei der ONoC.                       

Eileen Bolloff vom Organisationsteam der ONoC hatte allen Grund zur Freude: „Mit mehr als 150 Teilnehmern können wir uns über mangelndes Interesse nicht beklagen. Überall findet ein reger Austausch statt.“

An langen Tischreihen saßen sie. Informatikstudenten, Schüler und Frickler, die sich von Freitagabend bis Samstagvormittag ganz dem Programmieren und Hacken verschrieben hatten. Als Nahrung gab es Berge kostenloser Pizza, Gratis-Bäche Red Bull und hipsterfreundliches Club Mate. Organisator Johannes Hackbarth schmuzelt: „Wer programmiert, braucht schließlich die richtige Nahrung.“

Bremer Super Mario mit Figuren aus ASCII-Code

Herausgekommen ist bei den zahllosen Tastaturanschlägen und Mausklicks sehr Unterschiedliches.  „Neben Hausarbeiten und Prüfungsvorbereitungen haben diesmal Etliche an Apps für Smartphones und Tablets gearbeitet“, erklärt Hackbart und Bolloff betont: „Besonders interessant fand ich eine Gruppe, die ein Jump and Run Spiel geschrieben hat. Das ist eine Art Super Mario in dem die Figuren aus ASCII-Code bestehen.“

Ohne Red Bull lief bei der ONoC gar nichts.                              

Für einige Teilnehmer könnte die ONoC auch Karriere-Folgen haben. Die Bremer Softwareschmiede BeamNG hatte nicht nur einen Teil des Pizza-Sponsorings übernommen, sondern war während der Nacht auch aktiv auf Talentsuche. Thomas Fischer, Chief Executiv Officer von BeamNG: „Wir brauchen immer gute Programmierer.“

Wofür? BeamNG veröffentlich demnächst auf der Spieleplattform „Steam“ ein eigenes Autorennspiel. Besonders an der Bremer Entwicklung ist die Physik-Engine, die später auch für andere Spiele, beispielsweise Ego-Shooter, verwendet werden könnte. Ob Fischer in Punkto zukünftige Angestellte fündig wurde, mochte er noch nicht verraten. So viel war jedoch klar: Der mitgebrachte Fahrsimulator, auf dem „BeamNG Drive“ in einer Vorabversion getestet werden konnte, war bei den Teilnehmern der ONoC eine willkommene Abwechslung zum stundenlangen Grübeln über Nullen und Einsen.

Einem älteren Herren wurden erst Programmierschritte beigebracht

Auch Pizza war offensichtlich gefragt.

Übrigens: Es waren doch nicht nur Computernerds bei der ONoC anzutreffen. Hackbarth: „Ich habe zumindest einmal beobachten können, wie jemand einem älteren Herren die ersten Schritte im Programmieren beigebracht hat.“ Das ganze wäre also ganz vielleicht auch etwas für die Jungs von Deichkind gewesen. Ganz  vielleicht.

Die nächste ONoC soll am 20. November steigen. Weitere Infos hier.

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