Katharina Batrakow ist Fraktionsvorsitzende der Huchtinger SPD

Von
Katharina Batrakow
Foto: Schlie

Der SPD Ortsverein Huch­ting-Grolland hat eine neue Fraktionsvorsitzende:
Katharina Batrakow (22) spricht im Interview über ihre Erwartungen, Ziele und den Respekt vor der neuen Aufgabe.


Weser Report:  Wie kam es zur Kandidatur? Wurden Sie vorgeschlagen?

Katharina Batrakow: Falko Bries als ehemaliger Fraktions­vorsitzender hatte mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Posten zu übernehmen. Er ist jetzt Beiratssprecher und brauchte einen Nachfolger. Nachdem er mir erklärt hatte, was auf mich zukommen würde, habe ich ja gesagt. Also schlug er mich vor.

Was waren Ihre Sorgen in Bezug auf den Posten?

Vor allem hatte ich Sorgen, wie das Amt mit meinem Studium vereinbar ist. Man bindet sich ja nicht für zwei Monate an einen solchen Job, sondern für vier Jahre. Soweit  kann man ja im Prinzip noch gar nicht planen. Ich finde es aber auch wichtig, die Aufgabe ernst zu nehmen und durchzuziehen, wenn man sie anfängt. Ein häufiger Wechsel wäre sicher schwierig für alle. Ich habe mir Gedanken gemacht, ob ich es einen so langen Zeitraum leisten kann, vor Ort zu sein, vor allem weil ich nächstes Jahr meinen Bachelor mache und irgendwann auch die Masterarbeit ansteht. Aber dann habe ich mir gedacht, wenn  nicht jetzt, wird es später vielleicht noch schwieriger, weil ich dann im Berufsleben noch unflexibler bin und mir die Zeit nicht so frei einteilen kann wie jetzt.

Haben Sie Angst, es doch nicht zu schaffen und das Amt wieder abgeben zu müssen?
Angst habe ich nicht, aber Respekt vor den vielen Aufgaben, die auf mich zukommen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das Amt niederzulegen. Und falls etwas schwierig sein sollte, habe ich ja auch meinen Stellvertreter Torben Fangmann. Wir werden die Aufgaben auch zusammen lösen können.

Werden Sie eingearbeitet?

Ich kenne meine Aufgaben und habe Falko Bries auch schon im Koordinierungssausschuss vertreten. Ich springe nicht ganz ins kalte Wasser. Ich habe meinen Vorgänger beobachtet und er wird mir am Anfang noch zur Seite stehen, wenn ich organisatorische Dinge nicht weiß oder regeln kann. Er ist sehr routiniert in dem Job und hat mir versprochen, mich zu begleiten. Es wird aber sicher viel Arbeit.

Haben Sie eine Vorstellung von dem zeitlichen Aufwand?

Nein, noch nicht. Aber ich war vorher Mitglied in drei Ausschüssen und jetzt nur noch in einem, weil es sonst ein zu großer zeitlicher Aufwand werden würde.

Sie sind mit 22 Jahren noch sehr jung. Wie kann sich das positiv oder negativ auf die Arbeit auswirken?

Ich habe mir, als ich auf das Amt angesprochen wurde, Gedanken gemacht, ob mir die Mitglieder überhaupt das Gehör und die Akzeptanz entgegen bringen würden. Vor allem, weil einige schon sehr lange dabei sind. Ich wollte sicher sein, dass ich den Rückhalt der Mitglieder habe, denn es wäre nichts schlimmer, als vor der Menge sprechen zu müssen und zu merken, dass über einen getuschelt wird. Vielleicht ist es aber auch eine Frauensache, dass sie sich sowieso mehr Gedanken machen, was andere von ihnen denken. Falko Bries und die Reaktion der anderen Mitglieder haben mich aber beruhigt.
Ein Tapetenwechsel wäre sicher positiv. Wenn jemand so lange ein Amt ausübt, entwickeln sich Routinen und neue Ideen entstehen nicht so schnell. Torben Fangmann und ich sind beide noch sehr jung und studieren, haben aber beide schon Einblicke in die Arbeitswelt gehabt. Wir sind vom Alter her näher an Themen wie zum Beispiel Bildung und Jugendliche.
Klar – ich bin jung. Das kommt mir aber bestimmt zugute. Und ich bin geeignet für den Job.

Was passiert in vier Jahren? Kandidieren Sie dann für die Bürgerschaft?
Ich möchte erst mein Studium beenden und kann nicht sagen, ob ich in vier Jahren noch in Bremen bleibe. Sollte ich hier einen Job finden können, schließe ich eine Kandidatur für die Bürgerschaft nicht aus. Politik macht mir einfach Spaß. Manchmal fragt man sich schon, warum man sich zusätzlich zu Studium und privaten Verpflichtungen soviel aufhalst. Aber wenn man merkt, es passiert irgendwo etwas, das man mit bewirkt hat, dann macht es doch wieder sehr viel Spaß.

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