Delmenhorster Fischer müssen Badeverbot durchsetzen

Von
Bernd Blech, Sylke Roß, Sven Döll, Detlef Roß und Werner Husak
(von links) vom Vorstand des Fischereivereins Delmenhorst von 1896 e. V.
setzen am Dingstedter See auf die Einsicht der Bürger. Fotos: Konczak

Der Fischereiverein Delmenhorst von 1896 e.V. ist stolzer neuer Besitzer eines 16 Hektar großen Seegrundstücks in Dingstede (Hatten). Bis dort geangelt werden kann, liegt aber noch viel Arbeit vor den Fischern. Bei gutem Wetter bevölkern gerne schon mal 400 bis 500 Badegäste den Baggersee, wo früher die Firma Schote Sand abbaute. Nach der kommerziellen Nutzung hatte der Landkreis Oldenburg dort eine Renaturierung eingeleitet, die der Fischereiverein nun fortsetzen möchte. Badegäste sind das Fehl am Platz

Erlaubt war das Schwimmen am Dingstedter See (auch Schotesee genannt) noch nie, doch die Sandstrände mitten im Oldenburger Land sind offenbar zu verführerisch. Zäune werden eingerissen, Verbotsschilder einfach ignoriert. Dass die Gemeinde schon vor Jahren rund um den See ein Halteverbot ausgesprochen hat, um Autos von illegalen Badegästen fernzuhalten, beachten die wenigsten von ihnen.

Verbotsschilder werden ignoriert

Der Fischereiverein will der Natur helfen, den See zurück zu erobern.

Nun hat der Fischereiverein den Kampf gegen die Vergnügungshungrigen aufgenommen. Fischereiaufseher patrouillieren um das Gewässer und erklären den Anwesenden, dass sie sich verbotenerweise auf einem Privatgrundstück aufhalten. „Wir wollen das vernünftig regeln“, betont Detlef Roß, Vorsitzender des Fischereivereins. Notfalls würde man sich aber auch nicht scheuen, die Polizei zur Hilfe zu rufen, um das Hausrecht durchzusetzen. Dabei gehe es nicht darum, den Leuten den Spaß zu verderben.  „Baden ist behördlich verboten“, erklärt Werner Husak, stellvertretender Vorsitzender. Wegen der Renaturierung sei man verpflichtet, ungebetene Gäste fernzuhalten.

Fischer möchten Flachwasserzone ausbauen

Ein erwünschter Badegast.

Bis die mehr als 1.000 Mitglieder des Vereins dort Angeln können, wird noch einige Zeit vergehen. Rotaugen, Hechte und Barsche haben sich schon angesiedelt, weil Wasservögel ihre Eier eingetragen haben. „Artenvielfalt entsteht aber nicht von allein“, meint Husak. Deshalb werden die Fischer weitere Arten aussetzen. Zuvor soll aber die Wasserqualität geprüft werden. Danach entscheidet sich dann, welche Arten  geeignet sind. Außerdem soll eine vorhandene Flachwasserzone, die wichtig für die Fischbrut ist, überarbeitet werden. Derzeit ist sie trocken gefallen.
Die Fischer haben noch viel vor mit dem See, hoffen auf neue Mitglieder aus dem Bereich Hatten. Ein bisschen Ärger kann man da schon mal einkalkulieren.

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