Bunkerbesichtigung in Bremen Hemelingen

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Der Bunker in der Hemelinger Bahnhofstraße Foto: av

Detlef von Horn und der  Geschichtskreis Sebaldsbrück haben Infos zum ­Leben im Bunker zusammengetragen. Während eines Rundgangs durch die Ortsteile Hemelingen und Sebaldsbrück sowie einer Bunker­besichtigung ­am 14. August kommen auch Augen­zeugen zu Wort.


Die Mitglieder des Geschichtskreises Sebaldsbrück haben sich für Freitag eine besondere Führung vorgenommen. Unter dem Motto „Der Tag, als der Tommy kam“, werden Teilnehmern die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in Sebaldsbrück und das „Über“-Leben in den Bunkern geschildert.

Spaziergang über die hannoversch-preußische Grenze

Die Tour beginnt am Freitag, 14. August, um 15 Uhr vor der Sparkassen Filiale ­Sebaldsbrücker Heerstraße, gegenüber der Schlossparkstraße. Weiter geht es in den Brüggeweg, wo früher das Fleet, mit der Segels-Brücke,  und die Grenze zwischen dem hannöverschen, später preußischen, Hemelingen und dem bremischen Sebaldsbrück verliefen.

In der Diedrich-Wilkens-Straße und Girardonistraße, war die Bremer Jute Spinn- und Weberei zu finden. Viele Menschen fanden dort damals einen Arbeitsplatz. Über die Hemelingen Brake  führte der Handelsweg Bremen-Hamburg, mit der damaligen Staats- und Zollgrenze. Als Hannover dem Zollverein beitrat, entstand dort ein Industriegebiet (vor allem Tabak und Jute).

Viele Firmen waren in der Osenbrückstraße zu finden. Die katholische Kirche und die ehemalige katholische Schule werden ebenso während der Führung gewürdigt, wie die alte  Wilkens-Villa, die heute das Bürgerhaus Hemelingen beherbergt.

Bunker besichtigen und Lesung lauschen

Ein Detail des Bunkerbildes

Die Besichtigung des Bunkers in der Hemelinger Bahnhofstraße ist für 16 Uhr vorgesehen. Dort wird es eine Lesung mit Detlef von Horn aus seiner 40-seitigen Bunker-Broschüre geben. „Die Enge der Bunkerräume ist aus heutiger Sicht nicht vorstellbar. Gehörten anfangs noch Sitzbänke, Liegen und Tische zur Ausstattung der Aufenthaltsräume, so wurden bald die Betten entfernt, um das Angebot der Luftschutzplätze zu erhöhen. Holzbänke mussten sich die Schutzsuchenden vielfach selbst mitbringen.

Für fünfundzwanzig reguläre Plätze war eine Toilette kalkuliert. Bei Bombenangriffen wurden oft die Versorgungsleitungen getroffen, der Strom fiel aus, das Wasser war weg. Bunkerwarte sorgten für ein geregeltes Miteinander, so gut es ging. Zu allem kam das Bangen, die Angst, die Ungewissheit:

Augenzeugen berichten

Was geschieht draußen im Bombenhagel, was wurde zerbombt, wer wurde getroffen? Augenzeugen von dieser Zeit werden selten, einige von Ihnen berichteten von eigenen Erlebnissen. Wir haben diese Schilderungen dokumentiert und möchten sie gern vortragen“, erläutert von Horn in einem Flyer zu der Bunkerwanderung.

Die Lesung beinhaltet Geschichten von Augenzeugen. Die Broschüre ist zu haben im Büro des Gemeindehauses Brücke, Sebaldsbrücker Heerstraße.

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