Dreidimensional gegen Keime

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Krankenhaushygieniker Michael Bojarra Foto: pv

Sie sind eine Gefahr, die fast in jeder Klinik lauern kann: Resistente Krankenhauskeime. Mit einer neuartigen 3D-Simulations-Software, sagen das Rotes Kreuz Krankenhaus und die AOK Bremen/Bremerhaven ihnen gemeinsam den Kampf an

„Hygiene ist ein Medien-Dauerbrenner. Wer als Krankenhaus gut sein will, braucht exzellente Hygiene-Standards“, sagt Rotes Kreuz Krankenhaus-Geschäftsführer Dr. Walter Klingelhöfer.

Um eben diese Standards sicherzustellen startete sein Haus jüngst zusammen mit der AOK ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt. Eine neuartige 3D-Software der Bremer Firma „Panolife“ soll das Hygiene-Wissen der Klinik-Mitarbeiter in der Neustadt kontinuierlich schulen und verbessern.

Krankenhaushygiene lange unterschätzt

AOK-Bremen-Bremerhaven-Vorstandschef Olaf Woggan betont: „Krankenhaushygiene ist ein Thema, das lange unterschätzt wurde oder keinen großen Stellenwert hatte. Wie wir heute wissen, zu Unrecht. Deshalb ist uns dieses Projekt so wichtig. 
Sorgfältige Krankenhaushygiene beginnt bei der konsequenten, umfassenden und ständigen Schulung der Mitarbeiter.“ Woggan ergänzt: „Die 360-Grad-Panorama-Schulung kann hier gute Impulse setzen, die letztlich den Klinikaufenthalt für unsere Versicherten sicherer machen.“

Jeder Mitarbeiter soll zukünftig einmal pro Jahr geschult werden

Das ganze funktioniert so: Am Computer begeben sich Mitarbeiter aller Stationen und Berufsgruppen des RKK  auf einen dreidimensionalen Rundgang durch das Krankenhaus und lernen an den unterschiedlichsten Stationen alles, was es zu richtig angewandten Hygiene-Maßnahmen zu wissen gibt. Angefangen beim Umziehen über Händewaschen bis hin zum entsorgen benutzter Spritzen. 
Michael Bojarra, Hygienespezialist am RKK erklärt: „Jeder Mitarbeiter wird zukünftig einmal pro Jahr auf diesem Wege geschult. Am Ende steht immer ein Test, in dem das Gelernte abgefragt wird.“ Bojarra begleitet die Mitarbeiter auf ihrem 3D-Rundgang als Live-Avatar und gibt Erklärungen und Tipps.

Woggan wagt einen Blick in die Zukunft: „Es handelt sich um einen Modellversuch.  Das RKK ist jetzt in der großen Verantwortung zu beweisen, dass man mit dem neuen Programm auch praktisch arbeiten kann.“ Wenn das der Fall sein sollte, stünde einer Verbreitung in anderen Bremer und Bremerhavener Krankenhäusern theoretisch nichts im Wege, so der AOK-Vorstandschef. 

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