Telekom-Knebelvertrag zwingt BSV nach Oberneuland

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Der Präsident des Bremer Fußballverbands,
Björn Fecker, kritisiert den Vertrag
zwischen Stadt und Telekom.

Die Suche nach einem Austragungsort für das DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt gestaltete sich für den Bremer SV schwieriger als ursprünglich erwartet.Für den Bremer SV soll der 8. August zu einem Festtag werden. Dann empfangen die Kicker aus Walle in der ersten Runde des DFB-Pokals Eintracht Frankfurt – das Spiel des Jahres für den Bremen-Ligisten.

Da das eigene Stadion am Panzenberg nicht den Sicherheitsansprüchen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) entspricht, muss das Team von Trainer Klaus Gelsdorf für die Partie umziehen. Erste Wahl wäre Platz 11 neben dem Weserstadion gewesen. Dann hätte der BSV allerdings auf eine Stange Geld verzichten müssen.
 
Grund ist ein Vertrag zwischen der Stadt und der Telekom über die Vermarktungsrechte aller öffentlichen Werbeflächen. Die Telekom kassiert alle Erlöse aus der Werbung und führt 70 Prozent an die Stadt ab. Dafür bezahlt sie einen Millionenbetrag. Dieser Vertrag betrifft auch die Werbung auf Platz 11, einer städtischen Sportanlage.

„Der Vertrag ist eine Farce“

„Ein Unding“, schimpft Björn Fecker, Präsident des Bremer Fußballverbandes: „Der Vertrag ist eine Farce. Wo kommen wir hin, dass unsere Vereine fast aus der Stadt vertrieben werden?“ Hintergrund: Auf der Suche nach einem alternativen Spielort erkundigte sich der BSV auch nach dem Marschwegstadion in Oldenburg. „Bei 20.000 Zuschauern wäre das auch vielleicht eine Option gewesen“, sagt BSV-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Trummer: „Aber als Bremer Verein wollten wir natürlich trotz eines sehr fairen Angebots aus Oldenburg lieber in unserer Stadt spielen.“

„Hätten lieber auf Platz 11 gespielt“

Und so entschied sich der Bremen-Ligist für den Umzug in den Sportpark am Vinnenweg. Das dortige Stadion fasst gut 5.000 Zuschauer und ist als Eigentum des FC Ober­neuland nicht  von der Regelung mit der Telekom betroffen. Trummer: „Natürlich hätten wir lieber auf Platz 11 gespielt. Das Stadion liegt zentraler und hat mehr Parkplätze. Organisatorisch wäre es für uns einfacher gewesen.“

Der BSV ist nicht der erste Verein, der unter dem Kontrakt zu leiden hat. Björn Fecker: Wenn man nicht sofort aus dem Vertrag rauskommt, müssen zumindest die Sportstätten ausgeklammert werden.“ Das zuständige Bauressort wollte sich nicht äußern, sondern verwies auf eine „rechtliche Auseinandersetzung“ mit der Telekom.

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