Großeinsatz: Schafft Bremen das Nordderby?

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Polizeieinsatz vor dem Weserstadion. Foto: WR

Hunderte Polizisten müssen bei der Partie Werder – HSV ran. Doch die Hilfe von Außen fehlt noch. Das Risikospiel am Sonnabend wird nicht nur durch gewaltbereite Fans bedroht. Bis Freitag muss feststehen, ob Bremen wirklich ausreichend Unterstützung aus anderen Bundesländern bekommt.

Am Sonnabend trifft Werder Bremen im Weserstadion auf den Hamburger SV. Die Partie gilt längst als Risikospiel. Zwischen 1.000 und 1.200 Polizisten werden im Einsatz sein – wenn Bremen sie denn bekommt. Im Vorfeld wurden bereits 90 „Betretungsverbote“ für gewaltbereite Hamburger und Bremer Fans ausgesprochen. Am Weserstadion werden die Einlasskontrollen verschärft, so dass mit längeren Wartezeiten für die Fans zu rechnen ist.

Innensenator appelliert an die Fans

„Die Polizei bereitet sich wie jedes Jahr auf das Derby vor und hat Unterstützungskräfte aus dem Bundesgebiet angefordert“, sagt Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Der große Personaleinsatz sei dem Umstand geschuldet, mögliche Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen und Fans zu unterbinden.

„Ich appelliere an diese Gruppen, in diesen Zeiten alles zu unterlassen, was die Besucher verunsichern könnte. Von Bremen würde ein starkes Zeichen ausgehen, wenn das traditionell heiß umkämpfte Nord-Derby ein friedliches Fußballfest vor und im Stadion wird.“

1000 bis 1200 Polizisten benötigt

Allerdings hat Bremen noch keine ausreichende Zusage aus anderen Bundesländern, dass genügend Beamte geschickt werden können. Bislang soll sich nur Hamburg dazu bereit erklärt haben – weniger als sonst. Erst am Freitag wird mit definitiven Angaben gerechnet.

Jochen Kopelke, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP, mahnt, für das Nordderby werden  rund 1.000 bis 1.200 Polizisten benötigt. Die Beamten müssten im Stadion präsent sein, aber auch davor,  in der Innenstadt, dem Bahnhof und den weiteren Anreisewegen. Gerade die Problemgruppen reisen mittlerweile nicht mit der Bahn, sondern individuell an. „Bis Freitag müssen wir wissen, woran wir sind“. Und er fügt hinzu: „Im schlimmsten Fall muss die Konsequenz sein, dass das Spiel abgesagt wird.“ Die Sicherheit der Besucher und auch der Polizeibeamten gehe vor.

Keine Hinweise auf konkrete Bedrohung

Das zweite Problem ist die Sicherheitslage insgesamt:  Die Innenbehörde betont, dass die Gefährdungslage in Deutschland durch religiöse Extremisten seit Monaten hoch sei. Angesichts dessen bewerten die Sicherheitsbehörden auch die Lage in Bremen jeden Tag neu.

Es gibt jedoch derzeit keine Hinweise auf eine konkrete Bedrohungslage in Bremen. „Insofern sind wir uns einig mit Werder Bremen dass nach der jetzigen Beurteilung dieses Spiel stattfinden kann – wie andere Veranstaltungen auch“, heißt es.

Erst am vergangenen Sonnabend gab es Randale bei der Anreise zum Auswärtsspiel nach Wolfsburg. Die Bundespolizei kassierte 128 Werder-Fans in Hannover und schickte sie zurück nach Bremen. In der Straße „An der Weide“ krachte es dann abends nochmal zwischen Fans und der Bremer Polizei.

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