Fassungslosigkeit nach Brandanschlag

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Verrußte Lüftungs- und Lampenteile aus Metall liegen noch
vor der Halle, die meisten anderen Materialien wurden bereits
in bereit gestellten Container geschmissen (Fotos: Bollmann)

Nach dem Brand in der Sporthalle Nürnberger Straße zeigten sich Bremer Sportler und Kommunalpolitiker beim Ortstermin an der Halle noch immer entsetzt und gehen von einer fremdenfeindlichen Tat aus.

Für die Sportgemeinschaft Findorff ist der Brand der Super-Gau, erklärte der Vereins-Vorsitzende Rüdiger Rosenkötter beim Ortstermin Ende der Woche.

Mehrere hundert Sportler aus der Handball-Abteilung und noch mehr Kinder und Jugendliche seien von der Sperrung der Halle betroffen. „Die war von morgens bis abends belegt“, erläuterte Rosenkötter.

Hallensanierung könnte bis Sommer dauern

„Die Wintersaison ist gelaufen“, sagte Rosenkötter angesichts der Schäden die an der Halle entstanden sind. Er  geht davon aus, dass eine Sanierung der Halle sich bis zum Sommer hinziehen wird.

Bis dahin gibt es keinen Punktspielbetrieb und auch kein Training. Das gilt zum Teil auch für die weitläufigen Aussenanlagen, da auch die Umkleidekabinen gesperrt sind.

Angesichts der Schäden sprachen sich die Kommunalpolitiker  für eine schnelle Sanierung aus. Deswegen soll bereits Anfang der Woche mit einem Vertreter des Sportamtes gesprochen werden.

Ermittler gehen von Brandstiftung aus

Der Sportgemeinschaft-Findorff-Vorsitzende
Rüdiger Rosenkötter (v.l.)
mit Kommunalpolitikern beim Ortstermin.

Allerdings hat die Sportler und Kommunalpolitiker der mutmaßliche Hintergrund der Tat noch mehr erschüttert, als die eigentlichen Brandschäden.

Mittlerweile gehen nämlich nicht nur die Ermittler von Brandstiftung aus. Das Feuer brach schließlich unmittelbar vor einer geplanten Begehung aus, bei der die Eignung der Halle als Flüchtlingsunterkunft geprüft werden sollte.

 „Die zeitliche Nähe zwischen der angekündigten Begehung und dem Brand legt den Verdacht einer rechtsextrem motivierten Brandstiftung nahe“, so die Beiräte der verschiedenen Parteien in einer ersten Stellungnahme.

Beschämende Tat

Und weiter: „Wir, der Beirat Findorff, verurteilen jegliche politisch motivierte Gewalt gegen Hilfesuchende sowie geistige und tatsächliche Brandstiftung auf das Schärfste. Der Hass Schutzsuchenden und die Rücksichtlosigkeit den Sporttreibenden gegenüber mit denen hier vorgegangen wurde, ist hochgradig beschämend.“

 Die Beiräte überlegen jetzt, wie sie sich mit den Sportlern und den Flüchtlingen solidarisch zeigen und die Bevölkerung aufrütteln können.

Unterdessen hat es Donnerstagabend erneut an einer Turnhalle in Walle gebrannt. Dabei wurde eine an der Außenwand der Halle an der Nordstraße abgestellte Kühlbox entzündet.

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