Abfall-Tipps in Videoform aus Wohlers Eichen

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Die Bewohner aus Wohlers Eichen sammeln auch selber
regelmäßig herumliegende Abfälle ein. Foto: Schlie

Müll in den Quartieren nervt oftmals die Bewohner selbst am meisten. Deshalb haben die Bewohner der Bremer Großwohnsiedlung Wohlers Eichen kleine Videoclips produziert, damit der Abfall da landet, wo er hingehört.

Gerade in Gebieten mit Geschosswohnungsbau wird die falsche Abfallentsorgung schnell zu einem Problem. Sperrmüll, Hundekot und „wilde Müllkippen“ sind überall zu sehen und zu finden. 
Dabei steckt nicht immer böse Absicht hinter den Müllbergen. Viele verstehen das Entsorgungssystem nicht, weiß Elke Meier von der Bremer Umweltberatung. 

Beteiligung der Bewohner

Allerdings hätte man mit mehrsprachigen Flyern bislang nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Deswegen hat man es in Wohlers Eichen  mit dem Medium Videoclip versucht und dabei die Bewohner gleich mit ins Boot geholt.
Insgesamt 40 Menschen aus Wohlers Eichen hätten bei dem Projekt mitgemacht und sind über ein Jahr dabei geblieben, berichtet Martin Rohde aus dem Quartiersmanagement hochzufrieden. 
Dabei ist am Anfang die Hauptfigur „Trashi“ durch die Wohnblocks gegangen und hätte alles gezeigt, was sie so nervt. Ganz bewusst habe man eine maskierte, ungeschlechtliche Figur genommen, erklärt Rohde. 

Viele Probleme aufgegriffen

Dreharbeiten mit „Trashi“:  Die verschiedenen  Videoclips
sollen zeigen, wie der Müll richtig entsorgt wird. Foto: pv
Die Bewohner hätten ganz schnell verschiedene Themen wie „Vandalismus“, „Sperrmüll“, „Hundekot“, „Schrottautos“ oder „Müllentsorgung vom Balkon“ entwickelt und danach dazu kleine Clips gefilmt. 
Im Projektverlauf hätte es oft am längsten gedauert Personen mit den entsprechenden Sprachkenntnissen zu finden, denn die 19 verschiedenen Videos gibt es in den unterschiedlichsten Sprachen – jeweils mit deutschen Untertiteln, erläutert Rohde.
Die Themen seien zwar nicht unbedingt wohnortspezifisch,, man erkennt aber die Leute aus dem Quartier, erklärt Meier. Deshalb erfahren die Kurzfilme eine besonders große Aufmerksamkeit. 
Die Videos seien aber auch geeignet, in anderen Wohnblocks für die Müllproblematik zu sensibisieren. 

Clips haben schon etwas gebracht

In Wohlers Eichen haben die Clips schon etwas gebracht. Zwei Bewohner hätten ihm schon erklärt, dass sie ihr Müllverhalten verändert hätten, sagt Rohde. Zudem gebe es jetzt die „Trashie-Gruppe“, die regelmäßig Müll im Quartier beseitige.  
 Auf der Webseite von Wohlers Eichen findet man bereits 17 der 19 Clips. Zwei weitere sollen demnächst online zu finden sein.

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