Asbestsanierung in Bremer Getreideanlage ist notwendig

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Die Getreideanlage ist bis heute in Betrieb. Fotos: Bollmann

Der geplante Verkauf der Bremer Getreideverkehrsanlage sorgt in der Gröpelinger Kommunalpolitik für Unruhe: Das gewaltige Gebäude ist schließlich ein Wahrzeichen des Stadtteils – und dringend sanierungsbedürftig.

 Der gigantische Gebäudekomplex der Getreideanlage wurde ab 1896 an der Weser errichtet  und verfügt  mit einer Länge von über 200 Metern und einer Höhe von 46 Metern über eine der größten Backsteinmauern in Europa.

Die Getreideanlage steht unter Denkmalschutz

Die Anlage wurde 2006 unter Denkmalschutz gestellt und gleicht, trotz laufenden Betriebs, auch im Inneren  einem  – voll funktionsfähigen – Industriedenkmal.

Silomeister Jens Stegie an einem der Förderbänder.

Gröpelinger Kommunalpolitiker, wie der Grüne Helmut Kasten, möchten  daher eigentlich, dass die sanierungsbedürftigeAnlage in städtischem Besitz bleibt oder zumindest eine Bremer Lösung gesucht wird, damit der Status quo erhalten bleibt.

Seitdem die Bremer Lagerhaus Gesellschaft die Anlage Ende der 1990-er Jahre aufgegeben hat, wird sie von der Firma D. Wandel & Co. betrieben, die in den Silos etwa 60.000 Tonnen Getreide und Kaffee lagert und sich vertraglich verpflichtet hat, die technischen Anlagen in Betrieb zu halten.

Sanierungsstau aus Kostengründen

Die Stadt dagegen ist für die Instandhaltung der Gebäude zuständig. Und das ist teuer. Nach einem Gutachten beträgt der Instandhaltungs- und Investitionsstau mittlerweile mehrere Millionen Euro.

Wegen der asbestbelasteten Dachkonstruktionen dürfen mehrere Hallen mittlerweile schon gar nicht mehr für die Lebensmittellagerung genutzt werden. Eine Sanierung ist daher dringend erforderlich. Gerade auch wegen dieser hohen Kosten strebt die Stadt einen Verkauf der Anlage an.

Sogar Bahngleise verlaufen in der Anlage.

Mitsprache für Kommunalpolitik?

Bei einer Veräußerung der Anlage solle aber nicht nur der Verkaufserlös entscheidend sein, findet Kastens, schließlich sollten die Gebäude auch langfristig als Getreideanlage erhalten und genutzt werden, wie es die Firma Wandel gegenwärtig tue. Deshalb solle die Kommunalpolitik auf jeden Fall in die Planungen mit einbezogen werden, fordert der Grüne.

Das solle in den kommenden Wochen auch getan werden, versichert Juliane Scholz von der Wirtschaftsförderung Bremen. Zudem werde in der Ausschreibung auch die Auflage gemacht werden, dass die Immobilie auch künftig als Getreideanlage genutzt werde.

Die Zeit für eine Debatte über die Zukunft der Anlage ist allerdings knapp. Die Ausschreibung soll bereits im ersten Quartal 2016 erfolgen.

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