Das Weserstadion hat Thanos Petsos in allerbester Erinnerung. In seinen bisher 54 Bundesligapartien erzielte der Mittelfeldspieler einen einzigen Treffer: Am 16. März 2013 verwandelte er im Trikot der SpVgg Greuther Fürth beim Auswärtsspiel in Bremen einen Freistoß aus 25 Metern direkt ins rechte Eck.
Das sehenswerte Tor brachte den Gästen in der 62. Minute die zwischenzeitliche 2:1-Führung. Werder konnte durch einen von Aaron Hunt verwandelten Foulelfmeter noch ein 2:2-Remis retten.
Von Fürth nach Wien
Der Punktgewinn reichten den Fürthern 2012/2013 nicht zum Klassenerhalt. Am Ende stiegen sie als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht sofort wieder ab. Thanos Petsos verabschiedete sich Richtung Österreich. Der in Düsseldorf geborene Grieche wechselte zu Rapid Wien.
Ähnlich wie bei seinen vorherigen Stationen in Kaiserslautern und Fürth startete er in der österreichischen Hauptstadt stark, fiel nach einer guten Premierensaison dann aber in ein Leistungsloch.
Müller kitzelt Petsos
Rapid-Sportdirektor Andreas Müller (früher Schalke-Manager) kritisierte Petsos öffentlich mit harten Worten, verriet später: „Ich wollte Thanos damit kitzeln, weil ich seinen Weg ja schon über viele Jahre in Deutschland verfolgt hatte und wusste, dass er viel mehr draufhatte.“
Und tatsächlich schwang sich der Mittelfeld-Mann wieder zu überragender Form auf, war mitverantwortlich für zwei Meisterschaften und einen starken Auftritt in der aktuelle Europa-League-Saison. Rapid qualifizierte sich mit fünf Siegen aus sechs Spielen in der Gruppe E souverän für das Sechzehntelfinale, wo sie im Februar auf den spanischen Spitzenklub FC Valencia treffen werden.
Chance auf Wintertransfer?
So wie es derzeit aussieht, wird Petsos bei diesen Spielen mit dabei sein. Nach heutigem Stand wechselt er erst im kommenden ablösefrei zu Werder. Werders Veranwortliche haben allerdings noch Hoffnung, den Transfer bereits im Winter durchzuführen. Allerdings wiegelt Müller noch ab: „Die Ablöse würde den sportlichen Verlust im Frühjahr sicher nicht aufwiegen.“
Werder könnte für den Abstiegskampf in der Rückrunde Verstärkung im defensiven Mittelfeld gebrauchen. Bisher überzeugte nur Philipp Bargfrede halbwegs auf dieser Position, ist aber extrem verletzungsanfällig. Im Trainingslager im türkischen Belek verpasste Bargfrede am Montag eine Einheit mit Achillessehnenproblemen.