Senat beschließt mehr Schulklassen für Flüchtlinge

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Sportunterricht in Bremer Schule Foto: WR

Bremen richtet 16 neue Klassenverbände ein. Bereits 1.950 Kinder und Jugendliche besuchen die Vorkurse. Bei der Unterbringung muss der Senat aber aufs Tempo drücken, denn das Aufnahmeverfahren für die Grund- und Oberschulen ist bereits in vollem Gange.

Die Stadt Bremen will jetzt sehr schnell acht zusätzliche Klassenverbände in Grundschulen und acht in Oberschulen einrichten, um Kinder von Flüchtlingen zusätzlich  unterzubringen. Das hat der Senat am Dienstag auf seiner Haushaltsklausur beschlossen.

25 Lehrerstellen werden bewilligt

Es ist der erste Teil eines größeren Programmes für die Schulen aus dem Integrationskonzept. Laut der Senatsvorlage, die dem Weser Report vorliegt, werden dafür rund 25 Lehrerstellen und 997.000 Euro für Lehr- und Lernmittel in diesem Jahr benötigt. Für 2017 werden sogar 2,1 Millionen Euro veranschlagt.

„Der fortgesetzte Zuzug von Zuwanderern im schulpflichtigen Alter erfordert aktuell dringend die Schaffung von Schulplätzen für diese Kinder und Jugendlichen“, heißt es in der Vorlage. Dabei drängt die Zeit, um festzulegen, wo die Klassen geschaffen werden. Das Aufnahmeverfahren für die Schulen hat bereits begonnen. Deshalb wird auch heute die Deputation das Thema beraten.

Befürchtungen über die Verteilung

Die Bildungsbehörde erklärt auf Nachfrage, man versuche, die neuen Klassen ausgewogen über alle Stadtteile zu verteilen. Allerdings wohnen  viele Flüchtlinge in Unterkünften, die in Problemstadtteilen liegen. Die Befürchtungen, die an Schulen und bei Eltern herrschen, sind, dass bestimmte Schulen zusätzlich belastet werden, weil sie das Gros der Schüler aufnehmen müssen.

„Es wird uns gelingen, die neuen Klassen gleichmäßig zu verteilen“, ist die Sprecherin des Bildungsressorts, Annette Kemp, überzeugt. Die Klassengröße soll dabei nicht um mehr als zehn Prozent überschritten werden.

Dabei soll von der „dezentralen Beschulung“ nicht abgewichen werden. Kemp verweist darauf, dass Bremen damit gute Erfahrungen gemacht habe. 1.950 Schüler besuchen derzeit Vorkurse und parallel die Schule, 87 Vorkurse gibt es an allgemeinbildenden Schulen und 47 an den berufsbildenden.

Kunst und Mathematikunterricht besuchen

Die Kinder erhalten dabei die Grundlagen für  den Unterricht in Deutschland. An den Grundschulen können sie parallel schon am Unterricht teilnehmen, etwa an Frühstücksrunden oder im Sport. An den Oberschulen besuchen sie auch Fächer wie Kunst- und Mathematik.

Ob die Zahl der neuen Klassen wirklich ausreicht, lasse sich allerdings noch nicht genau sagen. Kemp: „Das ist eine Prognose, die am Ende davon abhängt, wie viele Flüchtlinge tatsächlich nach Bremen kommen.“

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