Stromsperre: Wenn der Zähler stehen bleibt. Foto: Schlie Stromsperre: Wenn der Zähler stehen bleibt. Foto: Schlie
Licht aus

Was noch hilft, wenn die Stromsperre droht

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Stromsperren betreffen häufig arme Menschen. Doch auch wenn die SWB 2015 in mehr als 7.000 Fällen die Versorgung abstellte: Es gibt Möglichkeiten für jeden Kunden, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

Wenn Strom, Erdgas und Wasser abgestellt werden, dann wird es zu Hause ungemütlich. Duschen, Heizen, Kochen, Fernsehen und viele andere Dinge des täglichen Lebens sind dann nicht mehr möglich. In insgesamt 7.430 Fällen hat der Bremer Energieversorger SWB im vergangenen Jahr Strom, Wasser oder Gas abgestellt. Eine Stromsperre komme für die SWB immer nur als das „allerletzte Mittel“ zum Einsatz,  betont der Energieversorger.

Wenn nicht gezahlt wird, ist nach 28 Tagen Schluss

Doch wie kommt es zu einer Sperre? Kunden mit einem offenen Rechnungsbetrag erhalten zunächst eine Ankündigung der Liefersperre. Das bedeutet, dass nach 28 Tagen der Strom-, Gas- oder Wasseranschluss gesperrt wird, wenn nicht bezahlt wird. Drei Tage vor der Sperre erhalten die Betroffenen den „Gelben Schein“ als letzte Zahlungsaufforderung. Zahlt der Kunde nicht, kommt ein Servicetechniker und sperrt den Anschluss.

Um die Zahl künftig zu reduzieren, hat die SWB im Herbst 2014 den Runden Tisch „Energiesperren verhindern“ gestartet. Vertreter der Sozialämter, Jobcenter, Verbraucherzentrale, Schuldnerberatungen, Aktionsgemeinschaft arbeitsloser Bürgerinnen und Bürger e.V. (agab), von Sozial- sowie Umweltressort und der SWB haben gemeinsam verschiedene Maßnahmen erarbeitet, um Energiesperren zu vermeiden. Im Rahmen der Kampagne „Zappenduster“ stehen Bremern in fünf Sprachen nützliche Informationen in Form von Flyern, einer Website sowie einer Hotline zur Verfügung.

„Führzeitig mit dem Kundenservice sprechen“

Damit es erst gar nicht zu einer Stromsperre kommt, rät SWB-Sprecherin Angela Dittmer: „Sprechen Sie am besten frühzeitig mit dem Kundenservice über das Zahlungsproblem. Wir sind immer an einer gemeinsamen Lösung interessiert.“

In vielen Fällen lasse sich beispielsweise eine Ratenzahlung oder ein kurzfristiger Zahlungsaufschub vereinbaren. Dittmer empfiehlt den betroffenen Haushalten zudem zu prüfen, ob ihnen soziale Unterstützung seitens der Jobcenter und Sozialämter zustünde. Wer nicht selbst mit dem Energieversorger verhandeln möchte, kann auch eine der teilnehmenden Beratungsstellen kontaktieren.

Verbrauch zu Hause reduzieren

Um den Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden grundsätzlich zu reduzieren, hat Dittmer ein paar einfache Tipps: „Eine große Falle sind nach wie vor Stand-by-Geräte.“

Auch Wasserbetten, alte Kühlschränke oder nicht entfernte Ladegeräte aus der Steckdose würden für unnötigen Stromverbrauch sorgen. „Geräte wie Rasierer, Zahnbürste oder andere Akkus stecken häufig tagsüber in der Steckdose – das kann vermieden werden.“

Die Hotline der SWB ist unter Telefon 359 35 90 zu erreichen. Mehr Infos gibt es im Netz unter: www.sos-stromsperre.de

Insa Lohmann

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