Radfahrerin im Bremer Osten Foto: WR Radfahrerin im Bremer Osten Foto: WR
Radwege

Hemelinger fürchten um Sicherheit ihrer Kinder

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In Bremen-Hemelingen wird über die Radwege gestritten. Auf der jüngsten Beiratssitzung ging es hoch her: Reichlich Aufregung und Wortgefechte gab es über die Frage, ob Schutzstreifen die alten Bordsteinradwege ersetzen.

„Ich bitte Sie, das zu überprüfen. Der sichere Schulweg unserer Kinder ist es wert, dass Sie da noch mal drü ber nachdenken“, sagte Jens Dennhardt, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hemelingen, in der Beiratssitzung im Bürgerhaus Hemelingen.

Gegenstand geforderter Überprüfung: Die geplante Aufhebung der Radwegebenutzungspfl icht und Schutzstreifen für Radfahrer in der Hemelinger Heerstraße. Ernst Kittlaus vom Amt für Straßen und Verkehr (ASV) war zur Beiratssitzung eingeladen worden, um über geplante Maßnahmen zu referieren – was er auch tat.

 „Bordsteinradwege sind nicht sicher“

Kittlaus erläuterte anhand von Paragrafen der Straßenverkehrsordnung Verkehrsregeln für Radfahrer auf benutzungspflichtigen Radwegen sowie Mindestabstände zwischen Schutzstreifen und Restfahrbahn. Sein Fazit lautete: „Bordsteinradwege sind nicht sicher.“ Schutzstreifen seien Bordsteinradwegen in Bezug auf Platz, Komfort und Sicherheit überlegen.

Diese These löste allgemeine Unruhe bei den Anwesenden aus. „Was ist mit der Sicherheit der Kinder“, rief jemand aus dem Publikum. „Das interessiert ihn doch nicht“, lautete ein weiterer Einwurf. Was folgte, erinnerte an ein Tennismatch – nur hauten sich die Beteiligten keine Bälle um die Ohren, sondern knallten sich Vorwürfe an den Kopf.

 Straßenzustand soll noch einmal überprüft werden

„Was Sie und Ihre gesamte Organisation hier machen, ist Lobbyarbeit und Ideologie“ sagte Beiratsmitglied Uwe Jahn (SPD). Die geplanten Änderungen seien lediglich für junge Menschen von Vorteil. „Ich finde das alles fadenscheinig“, meldete sich Beiratsmitglied Johann Oppermann (Grüne) zu Wort. „Es geht hier doch wieder nur um die Autofahrer, die lieber ungestört mit ihren Autos die Straße entlang fahren wollen.“

Die Vorwurfsspirale endete mit einer Beschlussabtimmung. Mit einer Mehrheit stimmte der Beirat dafür, dass der Straßenzustand noch einmal gesichtet werden müsse und die Straßenneuplanung sowie die Kosten dafür dem Beirat zu späterer Zeit vorzustellen seien.

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