Flüchtling beim Backen. Foto: Schlie Die CDU will Flüchtlinge in mehr Arbeitsgelegenheiten vermitteln. Foto: Schlie
Kritik an Senatsplan

Arbeitslose Ausländer: Zahl in Bremen verdoppelt

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Mit der Flüchtlingskrise hat sich auch die Zahl der arbeitslosen Ausländer rasant entwickelt. Der Senat will dem mit Maßnahmen begegnen und Konzepte erarbeiten. Das stößt auf Kritik von Seiten der CDU.

5.415 Ausländer waren im Januar 2016 in Bremen als arbeitssuchend gemeldet. 2013 waren  im gleichen Monat 2.772 Menschen ohne Arbeit. Das geht aus der Senatsantwort auf eine kleine Anfrage der CDU hervor. Bei den genannten Gruppen handelt es sich um Ausländer aus den „herkunftsstärksten Ländern“, also etwa aus Afghanistan, Syrien und Eritrea. Erfasst wird nur deren Staatsangehörigkeit, nicht ob es sich dabei um Asylbewerber handelt.

Dynamik der Flüchtlingskrise Herausforderung für Senat

Die CDU geht dennoch davon aus, dass viele Asylbewerber unter den genannten sind. „Das sind keine tollen Zahlen“, kommentiert die sozialpolitische Sprecherin Sigrid Grönert die Antwort. „Dabei wird die große Welle 2017 erst noch kommen.“ Sie betrachte das mit Sorge. „Der Senat muss dem mit einem vernünftigen Maßnahmenpaket begegnen“, fordert sie. Aus ihrer Sicht habe man keinen Plan. „Die Aussage ‘Wir sind da dran’ ist mir zu wenig“, so Grönert.

Ihr fehlt es an konkreten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die der Senat den Asylbewerbern anbieten kann. In der Antwort schreibt der Senat, er habe  sich „kontinuierlich der Problematik gestellt, Konzepte erarbeitet und sie der Problematik angemessen umgesetzt“. Allerdings stelle man fest, dass es wegen der Dynamik der Flüchtlingskrise keine abschließenden Antworten geben könne.

CDU will Ausländer in Arbeitsgelegenheiten vermitteln

Sigrid Grönert hingegen hat einen Vorschlag, wie Flüchtlinge schneller Zugang in den Arbeitsmarkt finden könnten: „So genannte Arbeitsgelegenheiten, können ein erster Kontakt mit der Berufswelt sein“, so Grönert. Diese seien im Asylbewerberleistungsgesetz vorgesehen. Sie seien zwar kein richtiges Arbeitsverhältnis, Flüchtlinge könnten so aber kleinere Aufgaben, wie etwa die Gartenpflege in der Unterkunft erledigen.

38 Asylbewerber sind laut Senat auf diese Art beschäftigt. „Das könnten viel mehr sein, ist aber politisch nicht gewollt“, so Grönert. Die Wirtschaftsbehörde wollte sich dazu kurzfristig nicht äußern.

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