Seit der Absenkung des Leitzinses auf null Prozent zahlen Kreditinstitute bei der Europäischen Zentralbank einen Strafzins von 0,4 Prozent, wenn sie ihre Gelder dort parken. Foto: Bosse Seit der Absenkung des Leitzinses auf null Prozent zahlen Kreditinstitute bei der Europäischen Zentralbank einen Strafzins von 0,4 Prozent. Foto: Bosse
Banken warten ab

Strafzins: Tresor im Landkreis Osterholz kein Thema

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Während Sparer derzeit schlichtweg kaum Zinsen für ihr Geld bekommen, ist die Niedrigzinsphase für Banken und Sparkassen sogar richtig teuer. Oft müssen sie einen Strafzins dafür zahlen, ihr Geld zentral zu parken.

Wer als Verbraucher etwas Geld übrig hat, muss sich mittlerweile von dem Gedanken verabschieden, es gewinnbringend anzulegen, sofern er nicht auf Aktienfonds oder Spekulationen setzen möchte. Mit dem guten alten Sparbuch lässt sich längst kein Staat mehr machen.

Grund ist die so genannte Niedrigzinsphase. Während Häuslebauer oder Autokäufer sich über allerbes­te Konditionen bei Krediten freuen können, gibt es fürs Guthaben kaum noch Zinsen.
Während das für den Verbraucher schlichtweg ärgerlich ist, kostet es die Banken und Sparkassen jedoch häufig bares Geld. Sie müssen ihre Guthaben nämlich irgendwo parken.

EZB kassiert Strafzins von 0,4 Prozent

Viele tun das bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Und die kassiert dafür mittlerweile einen Strafzins von den Kreditinstituten. Lag dieser bis vor wenigen Tagen noch bei 0,3 Prozent, ist die Marke nach der Absenkung des Leitzinses durch die EZB mittlerweile auf 0,4 Prozent gestiegen.

Einige findige Sparkassen in Bayern kamen, um diesen – in ohnehin schwierigen Zeiten – steigenden Kosten ein Schnippchen zu schlagen, kürzlich auf die Idee, ihre Gelder schlichtweg im hauseigenen Tresor zu bunkern, statt sie für teuer Geld bei der EZB zu parken. Zumindest fragten sie diese Option beim Sparkassenverband an.

Tresorlagerung: Versicherungsprämien würden steigen

Ob sich eine solche Idee auszahlen würde, ist mehr als fraglich, denn: Bei der Lagerung von plötzlich deutlich größeren Geldmengen würden die Versicherungsprämien auch ansteigen. Letztlich wären dann selbst 0,4 Prozent Strafzins bei der EZB wohl noch die günstigere Wahl.

Im Landkreis Osterholz ist der hauseigene Tresor offenbar kein Thema. Reiner Westphal, Vorstandsreferent Kommunikation bei der Kreissparkasse Osterholz (KSK), sagt nach Rücksprache mit dem Vorstand, bei der KSK bedauere man die derzeitige Lage auf den Finanzmärkten, „Geld im eigenen Tresor einzulagern, ist aber kein Thema“.

Ähnlich sieht es Jan Mackenberg, Vorstandsmitglied der Volksbank Osterholz-Scharmbeck. Sein Kreditinstitut profitiere davon, sein Geld nicht bei der EZB parken zu müssen. Stattdessen vertraue man der DZ-Bank als genossenschaftlicher Zentralbank.

Volksbank will ihre Mitarbeiter schützen

„Dort gibt es den Strafzins zum jetzigen Zeitpunkt nicht, so dass wir unsere Mittel dort quasi kostenlos lagern können.“ Sollte der Strafzins bei der EZB aber weiter steigen, werde auch die DZ-Bank den Nullzins „nicht ewig halten können. In dem Fall würden wir uns natürlich auch überlegen, was für uns am besten ist“, so Mackenberg.

Jedoch halte er es „nicht für gut, Geld im eigenen Tresor zu lagern“. Man sei als Bank zwar verpflichtet, eine gewisse Liquididät vorzuhalten, diesen Wert wolle man aber auch nicht aufstocken. „Schon allein aus dem Grund, dass wir unsere Mitarbeiter keiner Gefahr aussetzen wollen“, betont Jan Mackenberg.

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