Als es am Dienstagmittag bei der 74-Jährigen in der Löhstraße in Bremen-Vegesack klingelte und sie die Tür öffnete, wurde sie sofort von einem Mann in ihre Wohnung gedrängt. Der Unbekannte gab an, von den Wasserwerken zu kommen und in der Wohnung der Frau aufgrund eines Wasserrohrbruches eine Kontrolle durchführen zu müssen.
Er dirigierte die Frau ins Badezimmer, schloss die Tür und ließ Wasser in die Badewanne laufen. Dann verwickelte er die Seniorin einige Minuten in ein Gespräch, bevor diese das Badezimmer verließ.
Ein Komplize gab sich als Kriminalbeamter aus
Im Flur stehend, sah die Frau einen weiteren Mann, der vor der geöffneten Wohnungstür stand. Als dieser die Seniorin bemerkte, gab sich der Mann als Kriminalbeamter aus und ging auf den vermeintlichen Wasserwerker zu. Diesen Mann habe er bereits gesucht und werde ihn nun verhaften, erklärte der angebliche Kripo-Mann der Wohnungsinhaberin. Beide Täter verließen dann die Wohnung.
Anschließend stellte die 74-Jährige fest, dass ein Schrank im Schlafzimmer durchsucht worden war. Entwendet hatten die Täter allerdings nichts. Die Tatverdächtigen werden wie folgt beschrieben: Der „Wasserwerker“ war 19 bis 20 Jahre alt, sehr dick, etwa 175 Zentimeter groß, hatte kurze, blonde Haare, braune Augen und war bekleidet mit einer blauen Jeans und einem blauen Blouson; der Mann sprach akzentfreies Hochdeutsch.
Der „Kriminalbeamter“ war etwa 35 bis 40 Jahre alt, hatte eine normale Statur, war etwa 175 Zentimeter groß, hatte kurze, schwarze Haare, war dunkel gekleidet und führte eine schwarze Umhängetasche mit sich. Auch er sprach akzentfreies Hochdeutsch.
Polizei rät, Fremde nicht in die zu Wohnung lassen
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang erneut darauf hin, keine fremden Personen in die Wohnung zu lassen. Vorgelegte Ketten oder Riegel an Eingangstüren verhindern, dass Fremde die Tür aufdrücken und in die Wohnung gelangen.
Handwerker kommen nicht unangekündigt. Im Zweifel sollte man beim Energieversorger telefonisch Nachfrage halten oder die Polizei verständigen. Wer ältere Familienangehörige hat, sollte mit ihnen über die Maschen der Trickdiebe sprechen.