Papy Djilobodji muss eine nachträgliche Sperre befürchten. Am Montag gab der DFB bekannt, dass sein Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren wegen „krass sportwidrigen Verhaltens in der Form eines unsportlichen Verhaltens“ gegen den Werder-Verteidiger eingeleitet hat.
Der Senegalese hatte bei Werders 1:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 eine „Kopf ab“-Geste in Richtung seines Gegenspielers Pablo de Blasis gezeigt. Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte die Szene nicht wahrgenommen.
Naki bekam drei Spiele Sperre
Ex-Bundesliga-Referee Thorsten Kinhöfer forderte in der Bild am Sonntag Konsequenzen: „So eine Szene muss ein Nachspiel haben“. Er geht von einer Sperre aus: „Alles andere wäre für mich ein Skandal.“
Im November 2009 hatte Deniz Naki mit einer ähnlichen Geste für Wirbel gesorgt. Der damalige Angreifer vom FC St. Pauli hatte gegenüber Fans von Hansa Rostock mit der rechten Hand das Abschneiden des Halses angedeutet. Naki war damals wegen krass sportwidrigen Verhaltens nachträglich für drei Spiele gesperrt worden.
Skripnik nimmt Djilobodji in Schutz
Werder-Trainer Viktor Skripnik rechnete nach der Partie bereits mit einer möglichen Sperre. „Ich akzeptiere alles, was kommt“, sagte der Ukrainer, nahm Djilobodji aber auch in Schutz. Skripnik sprach von einer „emotionalen Sache“, Djilobodji habe „Temperament“, ist ein „afrikanischer Typ. Ich hätte das nie gezeigt.“
Sportchef Thomas Eichin kündigte bereits ein ernstes Gespräch an. „Ich werde mit ihm vernünftig darüber reden, und er wird es künftig nicht mehr machen“, sagte er bei Sky, wollte die Szene aber auch nicht dramatisieren: „Für mich war das eine Geste, die zeigen sollte, dass er nicht den sterbenden Schwan machen soll.“
Wieder Ärger mit dem DFB
Wegen Djilobodji haben die Bremer in kürzester Zeit erneut Ärger mit dem DFB. Erst vor zehn Tagen hatte das Sportgericht die beiden „Gelb-Schummler“ Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz zu Geldstrafen verurteilt.
Das Mittelfeld-Duo hatte sich vor der Partie gegen den FC Bayern absichtlich jeweils eine Gelbe Karte abgeholt hatte, um gegen den Rekordmeister gesperrt zu sein – und nicht gegen einen vermeintlich leichteren Gegner.