Die Bremer Landesbank stellt ihren Geschäftsbericht vor. Foto: WR Die Bremer Landesbank stellt ihren Geschäftsbericht vor. Foto: WR
Banken

Bremer Landesbank will von Schiffen zu Windkraft

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Die Schiffsfinanzierungen kosten die Bank hohe Rückstellungen. Deshalb will die Landesbank jetzt umbauen, mehr auf Offshore-Windkraft und auf Sozialimmobilien setzen - etwa Altenheime. Noch macht das Institut Gewinn.

Fünf Millionen Euro Gewinn nach Steuern machte die Bremer Landesbank im Jahr 2015 – „trotz schwieriger Rahmenbedingungen“, wie der Vorstand erklärt. Im Jahr  davor betrug der Jahresüberschuss nach Steuern allerdings noch 31 Millionen Euro. Deshalb räumte Vorstandsvorsitzender Andreas Kaulvers auch ein, dass die Bank mit dem Ergebnis nicht zufrieden sei – „dass man aber bei solchen Risikovorsorgen überhaupt noch Gewinn macht, das ist schon eine Leistung“.

Vor allem Schiffsfinanzierungen machen dem Institut zu schaffen. Wegen der Schifffahrtskrise ist das Geschäft  gesunken. Schwach liefen besonders große Containerschiffe, Massenguttransporter und Stückgutfrachter, gut liefen kleinere Containerschiffe und Öltanker. „Wir rechnen nicht mit einer spürbaren Erholung in 2016, erst im Jahr 2017“,  meint Vorstand Heinrich Engelken. Dabei lief es im ersten Halbjahr 2015 noch ganz gut, doch im zweiten Halbjahr brach der Markt ein, durch die wirtschaftliche Abkühlung in China, sinkende Rohstoffpreise und damit das Stagnieren des Welthandels.

341 Millionen Euro Rückstellungen für Schiffe

Diesen Rückgang zeigt zum Beispiel das Verhältnis von Risikovorsorge und Zinsüberschuss im Schiffsbereich: 341 Millionen Euro musste die Bank für Risikovorsorge 2015 aufwenden, 271 Millionen waren es im Vorjahr. Doch 72 Millionen Zinsüberschuss bekam sie 2015, 166 Millionen waren es noch im Vorjahr. Die Landesbank will nun ihr Schiffsportfolio reduzieren, bis auf ein Viertel des Gesamtgeschäftes, und die Bereiche erneuerbare Energien, Leasing, Privatkunden und Sozialimmobilien ausbauen.

Weil andere Geschäftsbereiche gut liefen, so blieb etwa das Provisionsergebnis fast stabil, blieb am Ende des Jahres 2015 ein Gewinn stehen. In Bremen liefe auch das Geschäft mit der mittelständischen Wirtschaft gut. Sehr viel werde im Bau investiert, so Vorstand Björn Nullmeyer. Doch man müsse auch sehen, dass das eine „Sonderkonjunktur“ sei, die mit dem generell niedrigen Zinsen zusammenhänge.

Bei erneuerbaren Energien positive Erwartungen

„Bei den erneuerbaren Energien erwarten wir ein positives Jahr“, blickt Nullmeyer nach vorn und rechnet damit, dass die Windkraft weiter wachse. Auch interessiere man sich für „Speichertechnologien“, mit denen der Strom quasi aufbewahrt werden kann.

Die Bilanzsumme liegt bei 29.971 Millionen Euro, 6,89 Prozent unter dem Vorjahr. Es sei weiter gelungen, die „harte Kernkapitalquote“ von 8,02 auf 10,76 Prozent auszubauen. Jetzt rechnet der Vorstand damit, dass der Ausbau in den neuen Geschäftsfelder die Rückgänge bei den Schiffen ausgleichen kann, so dass das Geschäft insgesamt nicht schmaler werde. Allerdings: Man könne nicht ausschließen, dass das Institut 2016 Verluste schreibe, so Kaulvers.

Immerhin liegt die Bremer Landesbank mit ihrem Neubau im Zeitplan. Dieser entsteht am Domshof und hinter der historischen Fassade des Stammhauses Liebfrauenkirchhof. Im Juni starten die Umzüge in die neue Zentrale, die am 8. August 2016 eröffnet werden soll.

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