Noch im April sollen dort die ersten Bewohner einziehen. In Flügel A des ehemaligen Vulkan-Verwaltungssgebäudes ist auf einer Fläche von 4.800 Quadratmetern eine Notunterkunft für rund 450 Menschen entstanden. Die neuen Räume sind für zwei, vier und sechs Personen eingerichtet worden.
„Weil es sich um eine Notunterkunft handelt, sind die Wände nicht bis zur Decke hochgezogen. Sonst müsste jeder Raum einzeln belüftet werden“, sagt Dieter Kröger, Projektleiter Finanzen bei der Eigentümerfirma Bührmann.
Offizielle Übergabe kommende Woche
Der im Erdgeschoss entstandene große Raum wird zunächst als Speiseraum genutzt, bis in Flügel B des Gebäudes alle Umbauten abgeschlossen sind. Dann wird auch er zu Wohnabteilen umgebaut. Vier Etagen hat die Notunterkunft, auf allen Etagen gibt es einen identischen „Sanitärkern“ – separate Duschen und WCs für Herren und Damen.
Offiziell übergeben wird die Unterkunft kommende Woche an die Sozialbehörde als Mieterin sowie die AWO als Träger der gesamten Einrichtung. Diese wird in der Erstphase mit rund 20 Mitarbeitern an sieben Tagen in der Woche die Betreuung der Menschen übernehmen.
Größte Einrichtung in ganz Bremen
Die beiden weiteren Flügel B und C sollen laut Kröger bis zum Herbst fertig gestellt werden. In ihnen entstehen eine Erstaufnahmeeinrichtung mit geschlossenen Wohnräumen sowie die Büros des Bundesamtes für Migration, der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung sowie des Gesundheitsamts.
Insgesamt sollen 750 Menschen Platz im Gebäude finden. Das ehemalige Vulkan-Verwaltungsgebäude wird so mit einer Gesamtfläche von mehr als 16.000 Quadratmetern zur größten Unterkunft für Geflüchtete in ganz Bremen.
Auch nach zehn Jahren noch weiterhin nutzbar
Die Investitionskosten betragen rund 20 Millionen Euro. „Es ist wie eine Wundertüte. Mir wären 15 Millionen lieber gewesen, aber bei so einem Gebäude sieht man erst nach der Enkernung, was einen noch erwartet“, sagt Kröger.
Rund 83 Tonnen belastetes sowie 165 Tonnen sonstiges Material haben die Baufirmen alleine aus dem ersten Bauabschnitt geholt und entsorgt. Der Mietvertrag ist auf zehn Jahre abgeschlossen. „Ich gehe davon aus, dass das Gebäude auch danach noch für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden kann, schließlich ist es genau dafür hergerichtet worden. Zumindest die Bundesbehörden werden wohl bleiben. Falls das nicht der Fall sein sollte, haben wir die Möglichkeit, es mit 49 Prozent Wohnen und 51 Prozent Gewerbe umzunutzen“, so Kröger weiter.