Fahrräder werden besonders häufig in der Neustadt gestohlen. Foto: WR Fahrräder werden besonders häufig in der Neustadt gestohlen. Foto: WR
Fahrraddiebstahl

Diebe haben es in der Neustadt besonders leicht

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Fahrräder „leben“ in der Neustadt gefährlich. Das Risiko, gestohlen zu werden, ist dort deutlich höher als im Rest des Bremer Südens. Die Polizei spricht angesichts dieser Häufung sogar vom "Phänomen der Neustadt".

Zwischen 131 und 188 Zweiräder sind im vergangenen Jahr in Stadtteilen wie Huchting oder Obervieland geklaut worden. In der Neustadt sind es sieben Mal so viele. „Gelegenheit macht eben Diebe“, sagt Gerrit Becker, Leiter der Polizeiinspektion Süd über den massiven Fahrraddiebstahl.

Und die Gelegenheiten gebe es in der Neustadt reichlich: Vor der Hochschule stehen ständig viele Räder. Außerdem lassen viele Menschen im Stadtteil ihre Räder auch nachts draußen stehen. Die hohen Diebstahlszahlen seien ein „Phänomen der Neustadt“.

Fahrraddiebstahl ist oft leicht

Immer wieder mache es eine unzureichende Sicherung den Dieben auch unnötig leicht. „Wenn ein hochwertiges Rad geklaut wird und man dann in der Anzeige liest, was das Schloss gekostet hat, passt das oft nicht zueinander“, so Becker.

Genauso prädestiniert ist die Neustadt, wenn es um Diebstähle aus Autos geht. „Das ist der Lage der Neustadt geschuldet“, erklärt Becker. Viele Menschen stellten ihre Fahrzeuge an der linken Weserseite ab, um dann in die Stadt zum Shoppen zu gehen. Oder die Fahrzeuge werden von Stadiongästen auf dem Stadtwerder geparkt.

Autos werden häufig aufgebrochen

Der Bereich rund um den Flughafen sei ebenso ein beliebtes Revier für Diebe von Navigationsgeräten und wertvollen Autoteilen. Der Polizist appelliert deshalb: „Lassen Sie möglichst nichts Wertvolles im Wagen zurück.“

Zufrieden ist die Polizei hingegen mit der kontinuierlichen Abnahme von Raubtaten in der Neustadt. Im Jahr 2015 lag sie zwar genauso wie im Vorjahr bei 15 registrierten Delikten. Das war aber noch 2013 anders. Damals kam es fast 50 Mal im Jahr zu einem Raub in der Neustadt.

Auch bei Einbrüchen Spitzenreiter

Weniger positiv haben sich aber die Zahlen der Wohnungseinbrüche entwickelt. Auch in diesem Deliktsfeld ist die Neustadt mit 249 Fällen Spitzenreiter im Bremer Süden. Sie liegt damit sogar noch knapp vor Kattenturm, das im vergangenen Jahr einen besonders rasanten Anstieg von Einbrüchen verzeichnen musste.

Die Aufklärungsquote ist gering. Sie liegt gerade mal bei 3,6 Prozent. „Die meisten Täter, die wir erwischen, kriegen wir aufgrund einer günstigen Spurenlage oder weil wir sie auf frischer Tag erwischen“, so Becker.

Gerade um Täter in flagranti zu erwischen, müssten diese aber erst einmal auffällig werden. Außerdem sei die Polizei dringend auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. „Dann können wir auch agieren.“

Polizei will Maßnahmen verstärken

Rainer Zottmann, Leiter der Direktion Schutzpolizei, macht auch die Personalsituation der Polizei für die hohen Zahlen verantwortlich. Insgesamt seien die Wohnungseinbrüche in Bremen um zehn Prozent gesunken.

Gerade im Osten habe man die Zahlen mit hohem personellen Aufwand verbessern können. „Im letzten Jahr war aber eine Lücke in der Neustadt, das heißt, jetzt machen wir hier etwas mehr. Das heißt aber auch: Woanders ist die Tischdecke dann wieder zu kurz.“

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