Nicht nur im Sommer, sondern sogar im Winter wurde die Bankgruppe am kleinen Platz beim Denkmal „Zur Schicht“ vor allem für kleinere und größere Saufgelage genutzt. Als Ruhepunkt und Ort zum Verweilen blieb da kaum noch ein Plätzchen.
Nachdem sich die Beschwerden von Anwohnern und anliegenden Geschäftsinhabern häuften, wurden nun auf Beiratsbeschluss drei der vier Bänke entfernt. Stattdessen wurde das Projekt „Public Chair“, also öffentlicher Stuhl, ins Leben gerufen.
Saufgelage, Lärmbelästigungen und Verunreinigungen
Bereits im Spätsommer wurden die Rufe nach einer Entfernung der Bänke immer lauter, berichtet Lars Gerhardt vom Gröpelinger Marketing. Immer wieder habe es aus der Gruppe von bis zu zehn Personen Belästigungen, Verunreinigungen und Lärm bis in den späten Abend gegeben.
Im Gegenzug für den Abbau hätten die Geschäftsleute dabei versprochen, dass sie Stühle vor ihren Läden aufstellen, damit sich die Menschen weiter ausruhen können. Das Versprechen wurde mit dem Projekt „Public Chair“ nun eingelöst.
Vor mehreren Geschäften an der Lindenhofstraße stehen nun Stühle mit kleinen Anhängern auf denen in mehreren Sprachen „Bitte Platz nehmen“ steht. Eine ähnliche Idee hat es bereits in New York gegeben berichtet Gerhardt.
Im Rahmen eines Kulturprojektes seien dort erste Sitzgelegenheiten an die Straße gestellt worden. Danach hätten immer mehr Menschen Stühle an die Straße gestellt und so zu einer deutlichen Belebung des Straßenraumes geführt.
Belebte Straßen durch „Public Chair“ sind sicherer
Das wünschen sich die Geschäftsleute und Anwohner den Lindenhofstraße natürlich auch. „Denn belebte Straßen machen unseren Stadtteil geselliger, schöner und sicherer“, wie auf dem Flyer steht.
Beim Gröpelinger Marketing, den Geschäftsleuten und im Ortsamt ist man schon jetzt gespannt darauf, ob die Sitzgelegenheiten angenommen werden. Dann könnten sich zu den jetzt zwölf vorhandenen Stühlen schnell weitere gesellen.