Das Klosterholz gilt als einer der grünen Flecken von Osterholz-Scharmbeck. Der Wald verbindet nicht nur die Sportplätze am Stadion mit der Osterholzer Straße und ist für viele Menschen eine willkommene Abkürzung beim Fußmarsch. Zahlreiche Kreisstädter gehen im Klosterholz auch einfach spazieren und genießen die Waldluft.
Kürzlich mussten im Klosterholz einige Bäume gefällt werden. Das führte bei manch Beobachter zu Verwunderung, hat Heiko Ehing festgestellt. Er ist nicht nur Kreisjägermeister, sondern im Hauptberuf Förster für Waldökologie beim Forstamt Harsefeld.
Baumfällungen dienen der Sicherheit
„Dass im Klosterholz Bäume gefällt wurden, war mit der zuständigen Försterei Wiedenroth und der Stadt so abgesprochen. Wir machen das nicht etwa, um Holz zu gewinnen, sondern es geht um Verkehrssicherungspflichten“, erklärt Ehing. Das heißt: Bevor Äste herabfallen oder alte, morsche Bäume umzukippen drohen, werden die betroffenen Teile oder eben die ganzen Bäume entfernt, um keine Gefahr für Spaziergänger darzustellen.
Dann, so die Beobachtung von Heiko Ehing, käme es auch vereinzelt zu laut geäußerter Verwunderung darüber, dass das geschlagene Holz „einfach im Wald liegen bleibt“. Oftmals meldeten sich dabei ältere Menschen zu Wort.
Totholz als Lebensraum für seltene Käfer
„Dafür habe ich auch Verständnis“, sagt Heiko Ehing. „Gerade die Generation, die den Krieg noch miterlebt hat, hat damals alles, was als Brennholz infrage kam, direkt nach Hause geholt.“ Umso verständlicher sei die aufkommende Verwunderung darüber, dass nun Stämme und Äste scheinbar ungenutzt einfach den Waldboden säumten.
Das aber habe einen guten Grund: „Das so genannte Totholz ist ganz wichtig, weil wir dadurch beispielsweise Käferarten im Klosterholz haben, die es in einem Park nicht geben würde“, erläutert Förster Heiko Ehing.
Klosterholz soll kein Rhododendron-Park sein
Dies berge auch immer wieder Potenzial für Missverständnisse. „Manche Bürger wünschen sich eine Rhododendron-Park. Aber das Klosterholz soll ganz bewusst kein Park sein.“ Dies habe ökologische Gründe – Ehing bezeichnet das Klosterholz als „grüne Lunge von Osterholz-Scharmbeck“ –, aber auch ganz praktische: „Die Zuwegungen in den Wald sind nicht dafür ausgelegt, dass wir dort mit schweren Maschinen reinfahren, um die Stämme herauszuziehen.“
Das gelte im Übrigen ganz genauso für Privatleute. Hin und wieder gingen Bürger am Wochenende in das Wäldchen, um sich in Eigenregie Brennholz für den „Eigenbedarf“ zu holen. „Das ist natürlich auch ganz klar verboten“, betont Heiko Ehing.