Werder-Coach Viktor Skripnik schickte sein Team verständlicherweise defensiv orientiert in die Partie. Hinten spielten die Bremer mit einer Dreierkette, die sich bei Ballbesitz Dortmund zu einer Fünferkette erweiterte – Theo Gebre Selassie (rechts) und Jan ek Sternberg (links) ließen sich in den Abwehrverbund zurückfallen.
Die Gastgeber taten sich zu Beginn sehr schwer, der Truppe von Trainer Thomas Tuchel unterlaufen ungewöhnlich viele Fehler. Werder kam so zu einigen guten Aktionen im Angriffsdrittel, hatte aber sonst unheimliche Probleme, aus der eigenen Hälfte herauszuspielen.
Stärker als zuletzt in München
Im weiteren Verlauf fand der BVB immer mehr zu seinen Rythmus, wurde aber nur selten wirklich gefährlich. Das lag in erster Linie an der eigenen Fehlerquote, aber auch am konsequenten Spiel der Gäste, die viel energischer und zweikampfstärker als zuletzt beim 0:5 in München auftraten. So ging es ohne Tore in die Halbzeitpause, Werder konnte bis dahin durchaus zufrieden sein.
Von den 13 Dortmunder Torschüssen im ersten Durchgang ging keiner rein – in der zweiten Halbzeit sollte es nicht lange dauern: Dem 23. Saisontor von Pierre-Emerick Aubameyang ging eine Bremer Fehlerkette voraus.
Öztunali brachte Schwung
Alex Galvez ging fast an der Mittellinie viel zu ungestüm in den Zweikampf mit Marco Reus, konnte aber den Pass in die Mitte trotzdem nicht verhindern. Dort verschätzte sich Santiago Garcia, so dass Jannik Vestergaard im Laufduell mit dem Torjäger keine Chance mehr hatte.
Nach dem Gegentreffer stellte Skripnik auf Viererkette um, brachte mit Levin Öztunali eine weitere Offensivkraft. Ein Volltreffer, wie sich später herausstellen sollte. Fiel der Ausgleich noch etwas glücklich, ging dem 1:2 eine feine Einzelleistung des U21-Nationalspielers voraus.
Werder verteidigt amateurhaft
Leider konnte sich Werder nur ganze zwei Minuten über die Führung freuen. Dann verschlief der bis dahin gute Sambou Yatabaré einen Steilpass auf Marcel Schmelzer, dessen Flanke der eingewechselte Shinji Kagawa verwerten konnte.
Werder wäre sicher auch mit einem Punkt zufrieden gewesen. Aber auch daraus wurde nichts, weil Galvez bei einer Ecke gegen den ebenfalls eingewechselten Adrian Ramos amateurhaft verteidigte . So standen die Gäste am Ende mit leeren Händen da.
Höhepunkte:
2. Minute: Werder hat die erste Offensivaktion des Spiels: Yatabaré flankt von rechts. In der Mitte verpasst Ujah nur knapp.
14.: Garcia vertändelt den Ball, der zu Aubameyang kommt. Sein Schuss aus 13 Metern geht links vorbei.
15.: Reus steckt auf Durm durch. Wiedwald ist stark im eins-gegen-eins, klärt mit einem Blitzreflex.
19: Aubameyang mit einem Versuch aus 18 Metern. Wiedwald pariert mit beiden Fäusten.
33.: Wieder Aubameyang, diesmal aus 16 Metern. Der Ball geht aber direkt auf Wiedwald.
39.: Aubameyang flankt von rechts. Schmelzer nimmt den Ball volley, trifft aber aus 13 Metern nur das Außennetz.
53.: 0:1 – Mkhitaryan passt genau in den Lauf von Aubameyang. Der ist schneller als Vestergaard und lupft den Ball über Wiedwald.
69.: 1:1 – Nach der ersten Werder-Ecke kriegt der BVB den Ball nicht weg. Galvez kommt aus 13 Metern zum Schuss, Castro fälscht den Ball ins Tor ab.
75.: 2:1 – Öztunali tunnelt Ginter und passt auf Junzovic, der zur Bremer Führung trifft.
77.: 2:2 – Schmelzer flankt von links. Galvez rutscht aus, Kagawa hat keine Mühe, aus sechs Metern einzuschieben.
82.: 2:3 – Nach Ecke von Mkhitaryan trifft Ramos per Kopf.
Noten:
Felix Wiedwald 3
Theo Gebre Selassie 3
Alex Galvez 5
Jannik Vestergaard 4
Santiago Garcia 6
Clemens Fritz 5
Florian Grillitsch 4
Sambou Yatabaré 4
Zlatko Junuzovic 3 (Spieler des Spiels)
Anthony Ujah 5
Eingewechselt:
65.: Levin Öztunali (–) für Santiago Garcia
85.: Melvyn Lorenzen (–) für Anthony Ujah
85.: Lukas Fröde (–) für Sambou Yatabaré