Als sich der Werder-Tross am Samstagnachmittag auf den Weg zum Kurz-Trainingslager in Verden machte, war die direkte Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg bereits auf Punktejagd.
Für die Grün-Weißen wird es am Montag eine ungewöhnliche Situation sein: Alle Kontrahenten haben bereits vorgelegt, Werder muss darauf reagieren.
Frankfurt und Hoffenheim siegen
Durch den Sieg der Frankfurter Eintracht im Hessen-Derby bei Darmstadt 98, geht der SVW als Tabellen-17. in den Abstiegsgipfel gegen den VfB Stuttgart. Auch der Sieg von Hoffenheim gegen Ingolstadt spielte den Bremer nicht unbedingt in die Karten.
Damit steigt natürlich der Druck auf die Truppe von Trainer Viktor Skripnik, die bisher in vergleichbaren Situationen höchst unterschiedlich reagiert hat.
Eichin: „Gehe das positiv an“
Spielten die anderen Teams für die Grün-Weißen, schafften die es oftmals nicht, die Vorlage zu verwandeln. Und wenn keiner mehr einen Pfifferling auf sie setzen wollte, überraschte Werder mit Erfolgen gegen vermeintliche Spitzenmannschaften.
Geschäftsführer Thomas Eichin sieht die Problematik als Chance: „Es ist für uns eine neue Situation, alle Konkurrenten spielen zu sehen und warten zu müssen. Gerade in dieser Phase dieses Abstiegskampfes. Ich gehe das positiv an, weil wir unbedingt dieses Spiel gewinnen müssen.“
Fritz: „Egal, wann wir spielen“
Auch Kapitän Clemens Fritz, der am Freitag überraschend verkündete, sein Karriereende um ein Jahr zu verschieben und noch eine Saison bei Werder dranzuhängen, will positiv mit dem Druck umgehen: „Montagsspiel in der Bundesliga ist für mich auch neu. Es sollte uns aber egal sein, wann wir spielen. Wir werden am Sonntagabend wissen, wie die anderen Spiele ausgegangen sind. Dann werden wir wissen, was zu tun ist.“
Dass Werder trotz Reise nach Verden die Spiele des gestrigen Nachmittags intensiv verfolgte, ist klar. Skripnik verriet sogar, dass es mannsschaftsintern einige Wetten gab. Er selbst bewies ein gutes Näschen, hatte auf einen Frankfurter Sieg in Darmstadt gesetzt.
Keine Verletzten
Sein gutes Gespür muss der Ukrainer auch bei der Aufstellung gegen Stuttgart beweisen. Er kann dabei aus dem Vollen schöpfen. Die unter der Woche angeschalgenen Theodor Gebre Selassie, Zlatko Junuzovic, Santiago García und Sambou Yatabaré konnten ohne Probleme mittrainieren.
Skripnik erhofft sich durch die zwei Tage in Verden „mental starke Spieler mit frischem Kopf“. Eichin ergänzt: „Hauptaufgabe ist es, dass wir liefern. Wir nehmen es, wie es kommt.“