Das hat man im Weserstadion selten erlebt. Mit einem gellenden Pfeiffkonzert verabschiedeten die sonst so treuen Werderfans ihre Mannschaft nach dem Spiel in die Kabine.
Werder ist genau da angekommen, wo es nach dem Abstiegsduell gegen Augsburg nicht sein wollte: am Abgrund zur zweiten Liga. Jetzt wird es ganz eng.
Bartels und Öztunali neu in der Startelf
Trainer Skripnik hatte die Startelf auf zwei Positionen gegenüber der Partie in Dortmund umgebaut. Für Sternberg rückte der offensivere Bartels auf die linke Mittelfeldseite. Auf der anderen Seite durfte mit Öztunali ebenfalls der Mann für die offensivere Variante beginnen.
Werder sofort im Vorwärtsgang, doch abgesehen vom Vestergaard-Kopfball kam in der Anfangsphase gegen die giftigen Augsburger nicht viel Zählbares dabei heraus.
Grillitsch besorgt die Bremer Führung
Dafür waren die Bremer Bemühungen häufig zu ungenau. Somit war es für die Angreifer kaum möglich das notwendige Tempo aufzunehmen, um die Verteidiger in Not zu bringen.
Gefahr beschwor Werder in erster Linie durch Standards herauf. So fiel dann auch die Führung durch Grillitsch nach einer Ecke.
Andererseits ließen die Bremer in der Abwehr ebenfalls nichs anbrennen. Die Viererkette stand aufmerksam und im Mittelfeld ackerten Fritz, Junuzovic und Grillitsch ohne Unterlass. Öztunali und Bartels leisteten auf den Flügeln die erforderliche Laufarbeit.
In der zweiten Hälfte dreht Augsburg das Spiel
Umso ärgerlicher, dass der erste gelungene Angriff der Gäste direkt zum Ausgleich führte – irgendwie aber typisch für den Verlauf der ganzen Saison.
Werder danach spürbar verunsichert. Jetzt fehlte plötzlich auch in der Defensive die Entschlossenheit. Skripnik reagierte mit einem Wechsel. Yatabaré kommt für Öztunali, dem in der gegnerischen Hälfte jegliches Durchsetzungsvermögen fehlte.
Über gefährliche Standards kam Werder wieder ins Spiel. Doch die Augsburger hatten inzwischen jeglichen Respekt abgelegt und trugen ihre Angriffe immer frecher vor.
In der Schlussphase brach dann endgültig das Unheil über Werder herein. Wieder war es so eine Flanke, die ewig in der Luft zu sein schien. Trotzdem fühlte sich von der Bremer Hintermannschaft inklusive Torhüter Wiedwald offenbar niemand zuständig, um sie aus der Gefahrenzone zu befördern. So kann man im Abstiegskampf nicht agieren.