Roland Föhlisch neben seinem Gemälde „Wärmendes Rot im Gelb-Grünen“ Föhlisch neben seinem Gemälde „Wärmendes Rot im Gelb-Grünen“. Foto: Sieler
Achim

Rückkehrer Roland Föhlisch bringt Farbe mit

Von
Roland Föhlisch hat 30 Jahre lang in Achim gewohnt. Nun kehrt er zurück, mit Kunstwerken im Gepäck - seine Ausstellung wird am Sonntag eröffnet. Der 53-jährige einstige Optiker ist inzwischen Künstler und Student.

Farben stehen im Mittelpunkt der meist großformatigen Werke von Roland Föhlisch. „Farbe bekennen“ lautet der Titel seiner Ausstellung, die am heutigen Sonntag im Rathaus eröffnet wird. „Da kann ich in Achim zeigen, was ich in den vergangenen Jahren gemacht habe“, erklärt der Künstler die Zweideutigkeit des Titels.

Die auf den ersten Blick teils einfarbigen Bilder tragen Titel wie „Algenwasser“, „Frühlingsgrün“ oder „blaues Kraftfeld“. Die von Werk zu Werk unterschiedlichen Linien, Strukturen und Tonabstufungen fallen dem Betrachter erst auf, wenn er sich mit dem Bild auseinandersetzt. Dafür hat sich Föhlisch eine Methode überlegt: Mit den sogenannten „Bremer Fragen“ zu jedem Bild, will er spielerisch den Blick auf die Farben und deren Wirkung lenken.

„Wir sind es nicht mehr gewohnt, etwas länger anzuschauen“

So fragt er beispielsweise, wie viele Farbtöne in einem Bild zu erkennen sind oder aus welchem Abstand es seine beste Wirkung entfaltet. „Wir sind es nicht mehr gewohnt, etwas länger anzuschauen“, sagt Föhlisch. Mit dem Konzept der „Bremer Fragen“ will er das ändern – in der Hoffnung, einen Bezug zwischen Bild und Betrachter herzustellen.

Seine Maltechnik ist in den meisten Fällen „Eitempera“ – und diese ist „sehr zeitintensiv“, so der Künstler. Dabei werden Farbpigmente mit Wasser, Leinöl und Ei vermischt. Da die verschiedenen Farbtöne lange Zeit zum Trocknen brauchen, kann die Erstellung eines Kunstwerks auch mal mehrere Wochen dauern.

Roland Föhlisch – künstlerische Heimat im Viertel

Als Inspiration und Ausgangspunkt für seine Kunst verweist Föhlisch auf den amerikanischen Künstler Mark Rothko, der es mit Farbflächen-Malerei in den 60er-Jahren zu großer Berühmtheit gebracht hat.

Bis 2010 betrieb Föhlisch ein Optiker-Geschäft in Achim, das er verkauft hat, um sich ganz seinem Hobby widmen zu können. Seine künstlerische Heimat hat er mittlerweile in einem versteckten Atelier im Bremer Viertel gefunden. In diesem Jahr will der 53-Jährige zudem sein Studium an der Kunstakademie in Bremen beenden.

„Abgelaufen“ heißt dieses Werk, weil es mit abgelaufenen Gewürzen gemalt wurde.

„Abgelaufen“ heißt dieses Werk, weil es mit abgelaufenen Gewürzen gemalt wurde.

Vernissage am Sonntag mit Dr. Frank Laukötter

Den Verkauf seines Geschäfts hat er „keine Sekunde bereut“ – die Malerei funktioniere auch nicht nebenher, so Föhlisch: „Jetzt kann ich persönlich etwas entwickeln, was ich vorher so nicht konnte“. Wenn am Sonntag die Ausstellung mit 30 seiner insgesamt fast 400 Bilder in Achim eröffnet wird, ist dies seine erste Einzelausstellung außerhalb seines Ateliers.

Die Vernissage zu „Farbe bekennen“ beginntam Sonntag, um 11 Uhr, im Achimer Rathaus mit einer Einführung des Kunsthistorikers Dr. Frank Laukötter, vormals Direktor der Museen der Böttcherstraße. Die Ausstellung ist bis zum 29. April zu sehen. Mehr Informationen über den Künstler unter www.roland-foehlisch.de

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner