So sieht Upcycling in der Modewelt aus: Die Studentin Sara Grosse war auf Deutschlands Festival unterwegs, hat dort weggeworfene Zelte gesammelt und diese zu experimentellen Kleidungsstücken verarbeitet. Das Ergebnis: Zeltisten haben ihr Heim am eigenen Körper und können somit überall zu Hause sein. Oder: „Ein Nomade auf lebenslanger Pilgerreise“, wie es auf einer Tafel in der Ausstellung heißt.
Weitere Objekte zeigen, wie Polizeikleidung zu Beuteln und Taschen verarbeitet worden ist und wie handgestrickte Outfits für mehr Individualität in der Modewelt sorgen können.
Rund 20 Studenten des Fachbereichs Modedesign der Hochschule Hannover präsentieren in der Wanderausstellung „mode.macht.menschen.“ Projekte, die sie während des Studiums angefertigt haben. In Delmenhorst haben die Werke vom 17. April bis zum 18. September im Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur ihre temporäre Heimat gefunden.
Kleidertauschparty, Upcycling-Workshops und Vorträge
Wie entsteht Kleidung? Welche Rolle spielen dabei die Menschen? Und was bringt die Zukunft für das Konsumverhalten? Diese und weitere Fragen beantworten die Studenten mit ihren Werken. Juliane Pittermann und Barbara Brunner haben die Ausstellung kuratiert.
Workshops, öffentliche Führungen und Vorträge begleiten „mode.macht.menschen.“. Prof. Martina Glomb von der Hochschule Hannover hält am Montag, 18. April, um 19.30 Uhr, einen Vortrag zum Thema „Mehr Nachhaltigkeit für Modedesigner und Modefans“ im Museum.
Am internationalen Museumstag am 22. Mai gibt es eine Kleidertauschparty und einen Upcycling-Workshop. Dort bekommen die Teilnehmer Anregungen, wie sie neuen Schwung in ihre alte Kleidung bringen können.
„Es ist schwierig, den Konsumwillen aus den Leuten zu bekommen“
Im Endeffekt reagiere die Modebranche auf die Nachfrage der Kunden, sagt Juliane Pittermann. Ein Grund dafür, warum wöchentlich neue Kollektionen in den Läden landen. „Die Leute wollen immer neue Sachen und es ist schwierig, den Konsumwillen aus den Leuten rauszubekommen“, sagt Modedesignstudent Mariano Gonzalez, der ein Jahr lang die Einkäufe von Primarkkunden fotografiert hat. „Jeder wird sich irgendwann umstellen müssen und mehr auf seine Kleidung achten“, ist sich Pittermann sicher.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zu den Terminen gibt es auf der Homepage der Ausstellung.