Die Fundamente und der Kabelgraben zwischen Mastfuß und Sendergebäude sind fertiggestellt. Von nun an geht es für den Antennenträger 285 Meter in die Höhe. Der Kran, der die ersten 30 Meter der Gittersegmente am Montagvormittag aufgestellt hat, ist nur für 85 Meter im Einsatz.
Die nachfolgenden Abschnitte werden mit einem Stockbaum montiert. Dahinter verbirgt sich ein seitlich montierter Hebearm, der mit dem Sender mitwächst und über Seilwinden die einzelnen Segmente in die Höhe befördert.
Arbeiten an Gittersegmenten bis Sommer abgeschlossen
Alle 14 Tage rollt nun ein Lkw auf die Baustelle und liefert die vormontierten Gittersegmente in den Farben weiß und orange an. Im Prinzip schaffe man es, ein Segment pro Tag aufzustellen, sagt Martin Bertke, Leiter der Sendergruppe Niedersachsen beim NDR. Da aber immer wieder Hilfsseile gespannt werden müssen, um das Konstrukt zu sichern, könne nur alle drei bis vier Tage ein neues Segment montiert werden.
Bis Ende Juli sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein. Im August steht das Richtfest an. Anschließend werden die Antenne und die Kabel montiert. Der neue Sender soll Ende März 2017 in Betrieb genommen werden. „Wir sind gut im Zeitplan. Wir rechnen mit mildem Wetter und denken, dass das auch so weitergeht“, sagt Torsten Greetfeld, verantwortlicher Ingenieur und NDR-Mitarbeiter in der Abteilung Sendertechnik.
Ist die neue Antenne erstmal im Betrieb, wird das alte Werk, einst das höchste Gebäude Deutschlands, nach und nach zurückgebaut. Zwischen 60 und 80 Jahre soll der neue Sender halten.
Ganderkeseer interessieren sich für Antennenträger
Martin Bertke lobte das große Interesse der Ganderkeseer an dem Neubau: „Die Leute stehen am Zaun, stellen Fragen und sind einfach interessiert. Das hat man nicht überall.“ Unter anderem ist es auch auf den Wunsch des Ortsvereins Steinkimmen zurückzuführen, dass der alte Antennenträger zu einem Teil erhalten bleibt.
„Sechs bis neun Meter lassen wir stehen. Dazu gehören unter anderem auch die Treppe und die Seiltrommel“, sagt Torsten Greetfeld. „Für die Leute ist der Sender etwas Besonderes. Der hat hier Familienanschluss“, sagt Bertke.
Von Steinkimmen aus werden 2,5 Millionen Menschen aus dem Großraum Bremen-Oldenburg mit den fünf UKW-Programmen des NDR, zwei privaten Radiosendern, allen NDR-Digitalradio- sowie über 20 DVB-T-Programmen versorgt.