Mehr Dorfbewohner, eine erste gute Ernte und die Einsatzfreude der Togoer – so lassen sich die Eindrücke von Christian König und Jupp Ritterhoff nach ihrer knapp zweiwöchigen Togoreise zusammenfassen. Die beiden Mitglieder des Rotary Clubs in Ganderkesee sind insbesondere von dem neuen Trecker beeindruckt. „Wir haben den Trecker bei unserem Besuch erlebt und waren ganz überrascht, dass sogar eine Dreschmaschine dabei ist“, sagt König.
Mit dem Landwirtschaftsprojekt werden insbesondere drei Ziele verfolgt: Die Dorfbewohner sollen sich selbst ernähren können; produzieren sie Überschüsse können sie diese auf einem Markt verkaufen und Geld verdienen; darüber hinaus soll die Landflucht eingeschränkt werden. Dass das nicht nur eine Idee ist, sondern auch tatsächlich geklappt hat, zeigen die zehn zusätzlichen Familien, die inzwischen in dem Dorf wohnen.
Projektvolumen von 200.000 Dollar
„Es hat sich rumgesprochen, dass man dort etwas verdienen kann“, sagt König. Auf zehn Hektar Land bauen die Arbeiter Hirse, Mais, Soja, Maniok und Tomaten an. Demnächst sollen Cashewnüsse dazukommen.
Zwei Mal im Jahr wird geerntet. Dank eines Brunnens kann das Land auch in den Trockenzeiten per Tröpfchenbewässerung versorgt werden.
200.000 Dollar umfasst das Projektvolumen. Drei Viertel kommen vom Entwicklungsministerium, den Rest steuern die Rotarier bei. Zu Beginn musste der Ortsclub Ganderkesee 6.000 Euro aufbringen, um das Projekt anzuschieben.
Wie die Rotarier das togoische Dorf kennenlernten
Seinen Anfang nahm alles 2004: Der Sohn des Rotary Club-Mitglieds Christian König absolvierte ein Praktikum in Togo. Als König seinen Sohn besuchte, kam er mit dessen Betreuer Bitoka zusammen. Sie besuchten das Dorf Bitoka-Copé, benannt nach Bitokas Vater, und König lernte die bescheidenen Verhältnisse vor Ort kennen.
Mit seinen Eindrücken kam er zurück nach Deutschland und initiierte über den Rotary Club Ganderkesee Hilfe für das 3.000-Seelen-Dorf, indem sie eine Schule bauten. Seit 2015 widmet sich der Club dem landwirtschaftlichen Projekt. Der persönliche Kontakt sei für den Fortschritt sehr wichtig, ist sich König sicher.
„Ich habe großen Respekt vor dem, was die Menschen dort geschafft haben“, sagt König. In den Gesprächen habe er gemerkt, dass die Bewohner langfristig planen und auch ihnen bewusst ist, dass die Arbeit über das Projektende 2018 hinausgehen müsse.