Eines verbindet alle Preisträger, sie haben hingeschaut, anstatt wegzusehen, wenn Menschen in Not waren. „Gewalt ist keine Privatangelegenheit. Jeder sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv werden, helfen, Zivilcourage beweisen, ohne sich selber in Gefahr zu bringen “, betonte Oberbürgermeister Axel Jahnz im Rahmen der Feierstunde.
Jörn Stilke, Leiter der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch, ergänzte: „Die Preisträger haben alles richtig gemacht. Sie haben das eigene Risiko kalkuliert, genau beobachtet, die Polizei informiert und sich als Zeugen zur Verfügung gestellt und um das Opfer gekümmert.“
Zivilcourage geht jeden an
In Abwesenheit geehrt wurde Margot Ott. Sie war im vergangenen Juli am Hasportsee unterwegs, als sie auf eine Frau traf, die fast Opfer einer Vergewaltigung geworden war. Ott brachte die Frau zu einer Nachbarin, rief die Polizei und suchte anschließend noch einmal den Tatort auf. Dort sah sie einen Mann, der auf die Beschreibung des Opfers passte. Sie verfolgte ihn bis zu seiner Wohnung. Dort konnte die Polizei den Mann festnehmen.
An der Ergreifung zweier Tankstellenräuber beteiligt, waren Sylke und Matthias Flügge sowie Uta und Silke Kämmer. Als sie einen vermummten Mann von einer Tankstelle flüchten sahen, nahmen sie kurzerhand die Verfolgung mit ihrem Pkw auf. Dank ihrer detaillierten Informationen, auch zum Fluchtauto, konnte das Täterduo gefasst werden.
Angela und Klaus Reimer stellten dagegen einen Dieb, der einer jungen Frau die Handtasche aus dem Fahrradkorb geklaut hatte.
Auch das Team vom Wolleparkladen „Geben und Nehmen“ gehört zu den Preisträgern. Bei einer Feier im Nachbarschaftsbüro Wollepark beobachteten die Gäste auf der Straße einen Streit, bei dem eine junge Frau geschlagen wurde. Beherzt griffen die Ehrenamtlichen ein und informierten die Polizei.