Myriam Kentrup hat ein ganz eigenes Verhältnis zur Natur. „Bereits von meiner Familie habe ich viel über den Schatz vor unserer Haustür erfahren und weiß wie man Wildkräuter, -früchte und -wurzeln erkennt, wo und wann man sie sammelt und zu was man sie verarbeiten kann“, erzählt die Diplom-Biologin. „Früher war dieses Wissen viel präsenter. Viele Menschen haben es verloren und es gibt Kinder, die mit dem Lebensraum Wald nichts anfangen können“, fügt sie hinzu.
Vor 17 Jahren hat sie die Wildnisschule Wildeshausen gegründet, die sich auf der Großen Höhe befindet und an der Waldpädagogik gelehrt wird.
Im Kursus „Blütenzauber und grüne Gefährten“ beschäftigen sich die Teilnehmer an insgesamt drei Wochenenden, vom 6. bis 8. Mai, 29. bis 31. Juli sowie 23. bis 25. September, intensiv mit Pflanzen und Wildkräutern.
Im Wildniscamp wird am Feuer gebruzzelt, gerührt, gemösert und geschnippelt
„Man benötigt für das Seminar keine Vorkenntnisse. Wir durchstreifen in Grüppchen den Wald und sammeln die Pflanzen ein. Nach dem Ernten werden sie zu Speisen, Tees, aber auch Salben und Ölen verarbeitet“, berichtet Kentrup. Aber man müsse keine Angst haben, zu verhungern: „Wir werden ganz wunderbar aus der Küche des Mikado verköstigt. Dort stehen auch Duschen zur Verfügung“, verspricht die Kursleiterin.
Übernachtet wird allerdings in Zelten und ein großes, gemütliches Tipi dient als Kochstelle. Die darum gruppierten Holzbänke versprechen Gemütlichkeit. Abends am Feuer wird über Mythen und Ritualen rund um die heimische Pflanzenwelt erzählt. „Durch die intensiven drei Tage und die vielen neuen Erfahrungen wächst die Gruppe schnell zu einer Einheit zusammen“, sagt Kentrup. Einige Teilnehmer hätten ihr hinterher berichtet, dass sich die drei Tage nach einer Woche Urlaub angefühlt hätten. „In der Natur und abends am Feuer wird man einfach schneller miteinander vertraut“, vermutet die Kursleiterin. Ihr sei es wichtig, andere Menschen durch Blüten und Blätter neugierig auf die Natur der Region zu machen und ihr Wissen mit viel Spaß und vor allem durch Ausprobieren und Schmecken zu vermitteln.
Die Seminarkosten betragen insgesamt 525 Euro, hinzu kommen 264 Euro für Unterkunft, Verpflegung und Material. Das Seminar kann man nur über die Bremer Volkshochschule buchen.