„Wir können auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückschauen“, sagt Manfred Sydow vom Vorstand der Gewoba auf der Jahresbilanzkonferenz. Die Wohnungsbaugesellschaft konnte einen Jahresüberschuss von 36,5 Millionen Euro präsentieren, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein minimaler Rückgang um 700.000 Euro.
Davon profitiert auch die Stadt Bremen als Hauptgesellschafter. Fast drei Viertel der Gewinnausschüttung von 15,8 Millionen fließt in die Stadtkasse. „Wie in den Vorjahren wirkten sich die günstigen Konditionen am Kapitalmarkt positiv auf das Jahresergebnis aus, ebenso der Verkauf von Wohnungen an Selbstnutzer und Kleinanlegern und von unbebauten Grundstücken in Bremerhaven-Leherheide sowie moderate Mietanhebungen“, erklärte Sydow.
Geringe Leerstandquote
Die 31.850 Gewoba-Wohnungen sind fast alle vermietet, die Leerstandquote betrug nur 0,4 Prozent und selbst in Bremerhaven war die Quote mit 1,9 Prozent „sensationell niedrig“, so Sydow. „Der geringe Leerstand in Bremerhaven ist auch der Flüchtlingssituation geschuldet“, ergänzt der Vorstandsvorsitzende Peter Stubbe.
Die Mieten für die Wohnungen sind nahezu konstant geblieben, durch Modernisierungsmaßnahmen haben sie sich lediglich um 2,7 Prozent pro Quadratmeter erhöht. Die Investitionen in Neubauten haben sich im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 58 Millionen fast verdreifacht. „Unser Neubauprogramm hat sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Wachstumskomponente“, kommentiert Stubbe die Zahlen.
130 Millionen Euro für das Neubauprogramm
Bei den geplanten 1.300 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen von 130 Millionen Euro im Neubauprogramm verfolgt die Gewoba eine dreigliedrige Strategie. Zum einen sollen Neubauten den Bestand in den eigenen Quartieren mit öffentlich geförderten und barrierefreien Wohnungen ergänzen.
Daneben sind Bauprojekte mit sozialen Partnern wie zum Beispiel dem Quartier Huckelriede geplant und drittens sollen neue Wohnungen in zentralen Lagen auf dem Stadtwerder und in der Überseestadt den Bestand ergänzen. „Wir wollen den Gewoba-Bestand qualitativ breiter aufstellen sowohl in Bezug auf andere Grundrisse als auch auf neue Standorte“, erläuterte Stubbe.
Sprachmittler für Flüchtlinge
Die Gewoba hat auch fast 500 Wohnungen an die Flüchtlinge vermietet. Das sind rund 10 Prozent der neuvermieteten Wohnungen. „Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten ist Teil unseres alltäglichen Regelgeschäfts – allerdings unter besonderen Rahmenbedingungen“, so Stubbe.
Zur Integrationshilfe hat die Gewoba zehn sogenannte Sprachmittler eingestellt, die „den Flüchtlingen so exotische Dinge wie Mülltrennung erklären“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Die Dolmetscher stehen auch zu Fragen des Nachbarschaftsmanagements zur Verfügung und begleiten die Flüchtlinge zu Veranstaltungen im Quartier, um die Integration zu fördern.