Maikäfer-mb In diesem Jahr sind in Bremen viele Maikäfer unterwegs. Foto: Bollmann
Braune Krabbler

Viele Maikäfer in Bremer Bäumen

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Wer mit offenen Augen durch die Bremer Parks geht, dem sind sie vielleicht schon aufgefallen: Maikäfer, die teilweise sogar in Grüppchen in den Bäumen hängen. Das kalte Wetter macht den Krabblern allerdings zu schaffen.

In diesem Jahr sind die Maikäfer in erstaunlich großer Zahl unterwegs. Gerade vor dem Kälteeinbruch der vergangenen Tage konnte man die braunen Krabbler genauso in den Wallanlagen finden, wie auch im Waller Park, dem Bürgerpark und anderen Grünanlagen in der Stadt.

Dabei bevorzugen die Käfer zumeist die Eichen, die zurzeit noch besonders zarte Blätter tragen. Sobald das Wetter wieder etwas wärmer und vor allem windstiller wird, hat man wieder gute Chancen einen der großen Käfer im Flug oder am zarten Grün zu entdecken.

Eigenwilliger Lebenszyklus der Maikäfer

Das häufige, hin und wieder sogar massenhafte Auftreten der Maikäfer liegt in dem eigenwilligen Lebenszyklus der Tiere. Während man in einigen Jahren nicht einen der Käfer zu Gesicht bekommt, gibt es immer wieder starke Jahrgänge, in denen die Tiere (fast wie zu Zeiten von Wilhelm Busch) fast schon zur Plage wurden.

Die Larven bleiben entweder drei oder vier Jahre im Boden, wo die Engerlinge an den Wurzeln der Bäume knabbern. Danach kommen die fertigen Maikäfer aus dem Boden, erklärt der Bremer NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann. Das Käferstadium ist dabei nur der End- und Höhepunkt des Maikäferlebens und dauert vier bis sieben Wochen. Das muss reichen für die Paarung und Eiablage.

Beim Auftreten der Käfer gebe es zudem noch einen etwa 30-jährigen überlagerten Rhythmus und sehr starke lokale und regionale Unterschiede.

Gifteinsatz gegen die braunen Krabbler

In Hessen hätte man in den vergangenen Jahren wegen der großen Zahl der Frühlingsboten sogar schon wieder Gift gegen die schwerfälligen Gesellen eingesetzt, zeigt sich der Umweltschützer schockiert. Schließlich hätte der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft fast zum Aussterben der Feldmaikäfer geführt.

Gegenwärtig kann man bei uns dann auch hauptsächlich die Waldmaikäfer beobachten. Der bevorzugt übrigens eher laue Sommerabende und keinen Regen, um ins Schwärmen zu geraten. Dann lässt es sich besonders gut an Laternen beobachten. „Die Käfer gehen sehr auf das Licht“, gibt Hofmann einen Tipp.

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