Lediglich neun Teilzeitausbildungen- oder Umschulungen in Betrieben vermitteln Jobcenter und Arbeitsagentur in Bremen jedes Jahr. „Es gibt aber eine sehr große Nachfrage der Alleinerziehenden“, sagt Sprecher Christian Ludwig.
„Die Aufgeschlossenheit der Arbeitgeber für eine Teilzeitausbildung ist leider nicht sehr groß“, bedauert er. Deswegen hat das Jobcenter eigene Maßnahmen, wie die überbetriebliche Teilzeitausbildung beim Bildungszentrum für Wirtschaft im Unterwesergebiet zur Kauffrau für Büromanagement, geschaffen. 22 Menschen nehmen aktuell daran teil.
Unternehmen tun sich schwer mit Teilzeitausbildung
Wie viele Betriebe darüber hinaus in Bremen eine Ausbildung in Teilzeit anbieten, wissen sowohl Handels- als auch Handwerkskammer nicht. „Eine Ausbildung kann auf 25 Stunden in der Woche gekürzt werden, ohne dass uns das gemeldet werden muss“, sagt Frank-Dieter Lutz von der Handelskammer. „Die Unternehmen tun sich schwer gänzlich in Teilzeit auszubilden“, sagt Lutz.
In Hannover bieten mehr Betriebe Teilzeit an
Aufgeschlossener sind Betriebe in Hannover: „135 Menschen haben im vergangenen Jahr bei uns eine betriebliche Teilzeitausbildung gemacht, insgesamt haben das 308 Betriebe in den letzten sechs Jahren angeboten“, sagt Stefan Noort, Sprecher der Handelskammer Hannover.
Aus Hamburg gibt es zwar keine Zahlen, aber: „Die Unternehmen sind dem gegenüber sehr aufgeschlossen“, sagt Knut Böhrnsen, Sprecher der Arbeitsagentur Hamburg.
CDU kritisiert schlechte Koordination in Bremen
„Bremen ist da völlig unkoordiniert“, kritisiert die familienpolitische Sprecherin der CDU, Sandra Ahrens. „Dabei wäre eine Teilzeitausbildung und eine gute Chance für Alleinerziehende, um aus der Arbeitslosigkeit raus zu kommen.“
Alleinerziehende hätten oft keine Zeit, Vollzeit zu arbeiten und würden so zu Langzeitarbeitslosen. Ahrens überlegt deshalb, eine Initiative zu starten, bei der alle Beteiligten nach Lösungen suchen.