Mit einer Lesung von Kindern für Kinder (und deren Eltern) wurde am Montag eine neue Ausstellung in der Stadtbibliothek West eröffnet.
Einen Monat lang werden die kleinen Bände ausgestellt, in denen die Dritt- und Viertklässler ihre eigenen Geschichten entwickelt, die Seiten illustriert und die Erzählungen anschließend zu kleinen individuellen Büchlein gebunden haben.
Schüler unternahmen fantasievolle Reisen
Insgesamt fünf verschiedene Bände mit fantasievollen Reisen haben die 21 jungen Buchbinder so hergestellt. Inspiriert wurden die Schüler dabei von dem Kinderbuch „Warum wir vor der Stadt wohnen“.
Gemeinsam mit Aurea von Frankenberg und Melissa Chelmis entwickelten die Kinder in der Werkstatt für Wort und Sinn (MO43) im Quartiersbildungszentrum Morgenland Episodengeschichten von Familien die häufig umziehen und so ganz eigene Lebenswelten kennenlernen. So wohnten die Familien auf der Treppe im Schuh oder im höchsten Baum der Welt.
„Als wir auf dem Eisbecher wohnten“
Sehr außergewöhnlich auch die Geschichte der zehnjährigen Suheda: „Als wir auf dem Eisbecher wohnten, war es rutschig und kalt. Es duftete nach Erdbeeren, Mango, Schokostreuseln und Waffeln. Die Schwester fuhr mit dem Papagei zusammen auf zwei Skilöffeln.“
Die Schüler versahen die Geschichten mit passenden Zeichnungen, die danach mit der Kaltnadeltechnik auf Druckvorlagen übertragen und gedruckt wurden. Danach wurden die Bücher coloriert und gebunden. So sind kleine Bände entstanden, die allesamt Unikate sind und jeweils mit der Geschichte des jeweiligen Kindes anfangen, dessen Titel sie auch tragen.
Zudem bastelten die Kinder dann noch große Sperrholzaufsteller mit den Familienmitgliedern die in den Geschichten vorkommen.
Schüler haben viel über Familien gelernt
Für die Kinder war die Geschichtenwerkstatt aber nicht nur ein aufregender Spaß. Zugleich haben die Schüler sich dabei auch mit der eigenen Lebenswirklichkeit und den Lebensumständen von anderen Familien auseinandergesetzt und dabei viel gelernt. Auch, dass scheinbar nicht ganz so spannende Orte doch ganz schön aufregend sein können, berichtet Chelmis.
Als die Kinder ihre Geschichten vortrugen, wurden die Mitschüler und Eltern sofort still und lauschten den Geschichten, die mal lustig, mal nachdenklich, mal traurig und mal glücklich daherkamen. Und am Ende gab es dann ganz viel Applaus für die jungen Autoren.
Ausstellung bis Ende Mai
Die Bücher können in der Stadtbibliothek West besichtigt werden. Die Werke, die in der durch die Stiftung „Gib Bildung eine Chance“ unterstützten Buchwerkstatt entstanden sind, werden bis zum Freitag, 27. Mai, ausgestellt.