Der Arbeitsmarkt in Delmenhorst zeigte sich im Mai sehr stabil.
Die Quote von 10,4 Prozent bedeutet ein Minus von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem April. Im Mai 2015 waren sogar 10,8 Prozent der zivilen Erwerbspersonen arbeitslos gemeldet gewesen. „Der Frühling ist auf dem Arbeitsmarkt“, kommentierte Karin Kayser, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit in Delmenhorst, das Ergebnis.
Noch besser sehen die Zahlen für den Bezirk aus, der neben dem Stadtgebiet auch die Gemeinde Ganderkesee umfasst. Dort liegt die Quote aktuell bei 8,4 Prozent nach 8,7 Prozent im April und 8,8 Prozent im Mai vor einem Jahr. Die Quote für Niedersachsen und den Bund beträgt jeweils 6,0 Prozent. Bremen meldet 10,4 Prozent und nähert sich wieder der Zehn-Prozent-Marke.
Zehn-Prozent-Marke wohl nicht zu erreichen
Allerdings wird die Freude über die sinkende Quote wohl nicht von langer Dauer sein. Grund: Im Juni enden viele Ausbildungsverhältnisse. Außerdem halten sich die Arbeitgeber vor dem Beginn der Sommerferien mit Einstellungen traditionell zurück. „Wir erwarten im Juni, spätestens im Juli, wieder einen saisonbedingten Anstieg“, erklärt Kayser.
Negativ auf die Quote könnte sich auch das Ende von Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge auswirken, die nach ihrer Anerkennung dann ebenfalls in der Statistik auftauchen werden. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der arbeitslosen Ausländer in Delmenhorst sogar um 37 gesunken. Gleichzeitig liegt sie um 43 höher als vor einem Jahr. Insgesamt besitzen von 4.107 arbeitslos gemeldeten Personen in der Stadt 1.138 nicht die deutsche Staatsbürgerschaft.
Zahl der offenen Stellen gestiegen
Weiterhin steigend ist die Zahl der offenen Stellen. Sie stieg im Mai von 557 auf 590 an. Im Mai 2015 waren dem Arbeitgeberservice von Jobcenter und Arbeitsagentur nur 489 offene Stellen gemeldet gewesen.
Die größte Nachfrage gibt es mit 198 Stellen aktuell in den Berufsbereichen Produktion und Fertigung. An zweiter Stelle folgen die Bereiche Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (117).
Wer noch keinen Ausbildungsplatz hat, sollte sich umgehend bei der Agentur für Arbeit melden. 162 Lehrstellen sind aktuell zu besetzen.
