Krimi-Fans aufgepasst: An Pfingsten wird der neue Bremer „Tatort“ ausgestrahlt. Der widmet sich einer Terrordrohung, die die gesamte Bevölkerung der Hansestadt treffen soll.
Ausnahmezustand an der Weser: Eine Gruppe von Umweltaktivisten kündigt an, die Stadt zu terrorisieren. Sie fordert ein Bekenntnis des Wissenschaftlers Dr. Urs Render (Manfred Zapatka) zu seinen Forschungen für einen Biotechnologiekonzern. Doch Render schweigt.
Die Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) geraten unter Hochdruck, denn die Erpresser sind zum Äußersten bereit. Ein eiligst einberufener Krisenstab soll den Wettlauf gegen die Zeit koordinieren.
BKA-Kollegin kommt Lürsen und Stedefreund in die Quere
Und dann erhalten die beiden etablierten Kommissare auch noch „Unterstützung“ von der eigenwilligen BKA-Kollegin Linda Selb (Luise Wolfram).
Mit „Der hundertste Affe“ hat Radio Bremen einen spannenden Thriller nach dem Drehbuch von Christian Jeltsch produziert. Der Titel bezieht sich auf eine Legende, wonach Wissenschaftler wilden Affen beibrachten, ihr Futter vor dem Fressen zu waschen. Ein langwieriger Prozess, aber als der 100. Affe sein Futter wusch, fingen am Tag darauf alle Affen damit an.
Aktivisten wollen Konzern zur Rechenschaft ziehen
Im neuen Bremer „Tatort“ geht es um eben diese „kritische Masse“ von Menschen, die vom „richtigen Tun“ überzeugt werden muss, um am nächsten Tag alle überzeugt zu haben. Auf diesen Effekt setzen in „Der hundertste Affe“ fanatische Umweltakivisten. Die wollen einen Biotechnologiekonzern zur Rechenschaft ziehen, der durch sein Vorgehen in Afrika mehr als 50 Menschenleben auf dem Gewissen haben soll.
Auspacken soll Dr. Urs Render. Den spielt übrigens der gebürtige Bremer Manfred Zapatka. Beeindruckend, wie man ihn seit „Rivalen der Rennbahn“ oder „Der große Belheim“ kennt, mimt er einen Wissenschaftler, der die Welt verbessern wollte, den der Beruf letztlich aber verbittert hat.
Neugier des Zuschauers wird zu wenig bedient
Mit seinem mittlerweile elften Bremer „Tatort“ hat Regisseur Florian Baxmeyer einen sehenswerten Thriller auf die Beine gestellt, der in Sachen Kameraführung an aktuelle US-Krimiserien erinnert. Gedreht wurde unter anderem bei der „Breminale“, auf dem Bremer Marktplatz und im Haus der Bürgerschaft.
Dramaturgisch und inhaltlich nicht ganz konsequent zu Ende geführt wirken die Figuren des Krisenstableiters Helmut Lorentz (Barnaby Metschurat) sowie der BKA-Ermittlerin Linda Selb (Luise Wolfram). Die werden humorvoll bis mysteriös in die Handlung eingeführt, verblassen dann jedoch zunehmend. Die beim Zuschauer erweckte Neugier wird damit zu schnell wieder im Keim erstickt.
Der „Tatort“ läuft am Pfingstmontag, 16. Mai, ab 20.15 Uhr im Ersten.