Schritt für Schritt führte Irina Schäfer in die Kunst des Siebdrucks ein Foto: Konczak
Eine handfeste Kunstvermittlung gab es am Freitag für sieben Frauen und einen Jungen in der Städtischen Galerie Delmenhorst. Auf Initiative von Aneta Palenga von der jungen Kunstinitiative Copartikel brachte Irina Schäfer den Neugierigen das Siebdruckverfahren näher.
Als Inspirationsquelle für die später auf T-Shirts und Jute-Beutel gedruckten Motive diente die aktuelle Ausstellung „Gabriela Oberkofler. Wind zog auf“ mit ihren vielen Naturmotiven. Dort begegneten die Besucher Bienenschwärmen, Ziegenbeinen, eingezäunten Schafen, Pferden und Wölfen.
Bienen, Wölfe und Ziegenbeine dienten als Inspirationsquelle
„Der Workshop zeigt wieder einmal, wie gut Copartikel im Netzwerken ist. Die Idee zu einem Siebdruck-Kursus hatte eine ehemalige Praktikantin in der Städtischen Galerie. Als ich im vergangenen Jahr im Rahmen eines Filmprojektes sowie bei der Langen Nacht der Jugend mit Irina Schäfer in Kontakt kam, hatte ich die perfekte Person für die Umsetzung des Workshops gefunden,“ erzählt Aneta Palenga.
Denn Irina Schäfer sei durch ihre Arbeit im Jugendhaus Casa Blanca nicht nur erprobt im Umgang mit einer verständlichen Wissensvermittlung, sondern sie bringe auch viel Erfahrung im Bereich des Siebdrucks mit. „Früher, als Jugendliche, bin ich damit im Jugendhaus in Lilienthal in Kontakt gekommen. Wir haben dort regelrechte Siebdruck-Partys gefeiert. Später habe ich mich häufig am Siebdruck-Stand auf der Breminale eingebracht“, sagt die Bremerin. An der Technik reize sie die Kreativität und das Experimentelle.
Beim Siebdruck kann man der Kreativität freien Lauf lassen
Von ihrem Wissen und ihren Kontakten – Schäfer hat allerhand Material, darunter auch mehrere Siebe mit in die Galerie gebracht – profitierten am Freitag die Workshop-Teilnehmer. Während diese sich die Bilder in den Galerieräumen anschauten, beschichtete Irina Schäfer die feinmaschigen Siebe, die fest auf Metallrahmen gespannt sind, mit einer photochemischen Substanz.
Hier rauf legten die Teilnehmer später transparente Folien, auf denen sie mit Edding ihre Wunschmotive gezeichnet hatten. In einem dunklen Raum belichtete Schäfer die Schicht durch den Druckfilm. Nach nicht einmal zwei Minuten wusch Schäfer die, durch den Edding, unbelichteten Stellen aus, so dass die Zeichnungen wie eine Schablone für den späteren Druck wieder sichtbar wurden.
Neuer Look für alte Beutel und Shirts
Nun mussten die Workshop-Teilnehmer vorsichtig mit einem Fön die Siebe trocknen. Danach wurde es dreckig. Die Wunschfarbe wurde auf die Oberseite des Siebes aufgetragen. Mit Hilfe einer Rakel (einer Art Gummischaber) wurde die Farbe danach durch die ausgewaschenen Siebstellen gestrichen und als Druck auf den Stoff übertragen.
„Der Workshop kam super an. Wir mussten zehn Menschen aus Platzgründen absagen. Aufgrund des großen Interesses werden wir den Siebdruck-Kursus auf jeden Fall wiederholen“, versprach Aneta Palenga.
Die Workshop-Teilnehmer hatten mit Edding auf Folie ihre Motive gezeichnet. Foto: Konczak
