Eine Stippvisite ins „Haus des Reichs“ unternahm Innensenator Ulrich Mäurer (SPD)am Montagnachmittag. Nicht im Gespräch mit der Finanzsenatorin, sondern mit Bürgern aus dem Seniorenbeirat sprach er über Geld, Sicherheit und die äußerst knappe Personaldecke bei der Polizei.
Angesichts der anhaltend hohen Zahl an Wohnungseinbrüchen und Betrügereien zeigen sich die Senioren besorgt und Mäurer nahm ihre Bedenken ernst.
Hohes Niveau bei Wohnungseinbrüchen
Das Thema Wohnungseinbrüche bewege mit einer starken Zunahme viele Städte. Bremen bewege sich dabei aber im Bundesschnitt. Entsprechende Delikte liegen bereits seit Jahren auf einem hohen Niveau von rund 3.000 Einbrüchen im Jahr, erläuterte der Innensenator.
Bei den Tätern handele es sich in den meisten Fällen nicht um organisierte Banden, sondern um „Plünderer in ihrem Stadtteil, die alles mitnehmen, was sich ohne großen Aufwand umschlagen lässt.“ Mäurer empfahl den Senioren, ihre Wohnungen besser zu schützen, da man oft mit einfachen Mitteln dabei oft großen Erfolg habe.
Etwas weniger Raubtaten am Bahnhof
Erfolge habe auch der verstärkte Polizei-Einsatz am Bahnhof gehabt, wo die Zahl der Raubdelikte leicht rückläufig sei. Bei den Tätern handele es sich dabei um eine kleine Gruppe von 50 Flüchtlingen und vielleicht 50 Mitläufern erklärte Mäurer. Eine kleine Gruppe der Marokkaner sei für fast 60 Prozent der Straftaten von Jugendlichen verantwortlich und mache den Sicherheitskräften große Sorgen.
Wenig Hoffnung machte der Senator den Senioren bei der schnellen Wiederbesetzung freiwerdender Stellen von Kontaktbereichsbeamten: Da man aus Kostengründen in den vergangenen Jahren zu wenig ausgebildet habe, gebe es nun zu wenig fertige Beamte.
Die Koalition habe die Zielzahl zwar gerade auf 2.600 Polizisten erhöht, bis diese aber zur Verfügung stünden, würde es noch bis 2018/19 dauern. „Das ist eine Durststrecke, das ist unser Problem“, sagte Mäurer.