Bei der Bremer Deichschutzliste hadert man zwar noch etwas mit dem Wahlergebnis, da die eigenen Kandidaten gleich in mehreren Wahlbezirken mit einem sehr knappen Ergebnis an den Kandidaten der eher konservativen Bürgergruppe Deichsicherheit gescheitert sind, dennoch bleibt ihre Mehrheit im Deichamt mit 17: 14 Sitzen (bisher 18:13) erhalten.
Die konstituierende Sitzung ist zwar erst am kommenden Mittwoch, 22. Juni, im fünfköpfigen Vorstand des Deichamtes dürfte es indessen wenig Veränderungen geben. Der alte und neue Deichhauptmann wird der Gewässerökologe und Klimaexperte Dr. Michael Schirmer sein.
Wenige weibliche Kandidaten haben Ziel verfehlt
In Bezirken wie Horn-Lehe und Sebaldsbrück hätten den Kandidaten der Deichschutzliste gerade einmal zehn Stimmen gefehlt, erläutert Schirmer das Ergebnis. Besonders ärgerlich findet er dabei, dass gerade die wenigen weiblichen Kandidaten wie Ute Golasowski ganz knapp ihr Ziel verfehlt hätten.
Lediglich im Amt des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden (stellvertretende Deichhauptfrau) und im Wahlbezirk 20 (Hastedt) finden sich mit Christiane Rieve und Gabriele Bredow zwei Frauen.
Mit der Wahl ganz zufrieden sein kann man unterdessen auch bei der Bürgergruppe Deichsicherheit. Deren ohnehin im Friedenswahlbezirk (keine Wahl, da es keinen Gegenkandidaten gab) 17 (Osterholz, Blockdiek) gesetzter Kandidaten Claus Aumund-Kopp sollte auf jeden Fall Sprecher des Finanzausschusses werden, nun dürfte er aber sogar in den Vorstand einziehen.
Die Wahlbeteiligung lag bei über 30 Prozent
Zufriedenstellend war auch die Wahlbeteiligung für den Deichverband am rechten Weserufer, die wieder knapp über 30 Prozent lag. Damit sei man schon fast etwas Exotisches, berichtet Schirmer, da die Beteiligung bei anderen Verbänden teils im Promillebereich liege.
Allerdings hätte es diesmal viele ungültige Stimmzettel gegeben. Deswegen solle das Layout der Wahlunterlagen bis zur nächsten Wahl in fünf Jahren noch einmal überarbeitet werden.
Nach dem Wahlkampf dürfte nun erstmal wieder etwas mehr Ruhe in das Deichamt einziehen, schließlich liegt beiden Listen vor allem die Sicherheit der Bremer am Herzen: „90 Prozent von dem, was der Deichverband tut, sind Daueraufgaben. Bei vielleicht zehn Prozent gibt es aber Spielräume und da kommt unser grünes Herz durch“, brachte Schirmer seine Einschätzung noch kürzlich auf den Punkt.