„Wir haben die interessante Situation, dass wir in Bremen einerseits ein stabiles Wirtschaftswachstum haben und andererseits eine hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen ohne Chance auf Berufsaussichten haben“, sagte Arbeitssenator Martin Günthner (SPD).
Die Zahl von rund 37.000 Arbeitslosen von denen 16.000 Menschen seit mehr als zwei Jahren ohne Arbeit sind, unterstreicht diese Einschätzung. „In den letzten Jahren wurden viele Hilfstätigkeiten wegrationalisiert“, so der Senator. Mittlerweile stehen etwa 800 Stellen in dem Bereich etwa 10.000 Bewerber gegenüber.
„Perspektive Arbeit“ soll 500 Langzeitarbeitslose fördern
Deswegen startet das Bremen das Landesprogramm „Perspektive Arbeit“ mit dem 500 Langzeitarbeitslose in eine geförderte Maßnahme wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. „Mit der heutigen Entscheidung zur öffentlich geförderten Beschäftigung von 500 Langzeitarbeitslosen hat der Senat einen wegweisenden Beschluss gefasst“, erkärte Günthner. „Wir haben trotz der Haushaltssituation erstmals Landesmittel für diesen Zweck mobilisieren können und so einen neuen politischen Schwerpunkt gesetzt.“
Die Ziele des Programms sind die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern. „Mit dem Programm werden sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen, die zudem auch einen Wert in den Stadtteilen oder bei der Integration von Flüchtlingen haben werden. Und wir verfolgen das Ziel, dass nach der befristeten Tätigkeit eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt besser gelingt als bislang“, fügt der Senator hinzu.
Stadtteile mit sozialen Brennpunkten sollen profitieren
Das Programm soll sich laut Senator auf die drei Gruppen Alleinerziehende Mütter, ältere Arbeitslose und Arbeitssuchende mit Migrationshintergrund fokussieren. Dafür sollen in den Stadtteilen bis zu 100 Stellen als Sprach- und Kulturmittler geschaffen werden, um bei der Integration von Flüchtlingen unterstützend zur Seite zu stehen. Auch in den städtischen Betrieben wie zum Beispiel der BSAG und Immobilien Bremen sollen geförderte Arbeitsplätze geschaffen werden.
In Stadtteilen, in denen eine besonders hohe Zahl arbeitsloser oder sozial benachteiligter Menschen leben, spielen Sozialräume oft eine große Bedeutung. Dort sind Mütterzentren, Bürgerhäuser, Gemeinschafts- und Nachbarschaftshäuser besonders wichtige Einrichtungen. Um diese Einrichtungen zu stärken, sollen Tätigkeiten aus dem Landesprogramm finanziert werden.
Stärkere Anstrengungen nötig
Das Programm ist vorerst auf 24 Monate angelegt und das Land Bremen gibt dafür 7 Millionen Euro aus.
Angesichts der Problemlage seien aber noch stärkere Anstrengungen nötig, denn „die Politik und der Staat können nicht sagen, dass wir faktisch ein Drittel der Bevölkerung abhängen“, so der Senator. Man müsse Aufzeigen, dass es Wege in die Arbeit gibt.