„Das Projekt Step by Step ist eine Sprachförderung durch Erleben für Eltern mit Migrationshintergrund. Damit die Kinder in vorschulischem Alter etwas lernen, müssen die Eltern selbst bereit sein zu lernen. Das Projekt ist die Brücke zwischen den Erwachsenen und den Heranwachsenden“, sagt Muhanad Paulus vom Integrationslotsenteam Delmenhorst und Umgebung e.V.. Er leitet Step by Step zusammen mit Nejmeh El Marzouq und Gerod Böning.
„Genau genommen kommt das Projekt den Flüchtlingskindern zugute, obwohl er sich an Erwachsene richtet. Den Kindern fällt die Integration in der neuen Heimat viel leichter als ihren Eltern. Sie stoßen teilweise Zuhause auf Probleme, wenn sie in der Schule etwas erfahren, was ihre Eltern nicht kennen oder verstehen. Im Kursus erleichtern wir den Familien die Verständigung untereinander“, sagt Paulus.
Das Integrationslotsenteam ist für viele Flüchtlinge die erste Anlaufstelle in Delmenhorst
„Das Integrationslotsenteam ist für viele der Neuankömmlinge die erste Anlaufstelle. Wir bieten mittlerweile zehn Deutschkurse an und haben Mitglieder die beispielsweise Farsi, Kurdisch, Arabisch, Türkisch, Englisch und Französich sprechen“, erzählt Böning. Das Lotsenteam wächst kontinuierlich an: Am Freitag haben 16 weitere Frauen und Männer ihre Zertifikate bekommen.
„Einige der geflüchteten Menschen bringen Probleme aus ihrer Heimat mit oder müssen erst einmal lernen, dass in Deutschland vieles anders läuft, sie beispielsweise keine Angst vor der Polizei haben müssen. Aber auch wie man sich in Deutschland als Mann einer Frau gegenüber benimmt. Wir vermitteln das Wissen ohne erhobenen Zeigefinger“, sagt Paulus und fügt hinzu: „Außerdem vertrauen uns die Flüchtlinge teilweise eher, als Behörden, da sie merken, dass auch wir einen Migrationshintergrund haben.“
Die Lotsen sprechen Englisch, Französisch, Arabisch, Türkisch, Farsi und Kurdisch
Bei dem Projekt Step by Step wird den Neuankömmlingen Delmenhorst gezeigt, damit sie ihre neue Heimat besser kennenlernen. Gemeinsam werden unter anderem der Bahnhof und die Delbus sowie das Museum, die GraftTherme und Krankenkassen besucht. Bei der Post erfahren die Teilnehmer, welche Arten von Briefen und Paketen es gibt, im Krankenhaus lernen sie, was im Notfall zu tun ist und im Rathaus gibt es Informationen zu den politischen Strukturen.
Die Touren werden am ersten und dritten Sonnabend im Monat angeboten. Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr im Integrationslotsenteam in der Kaufpark-Passage. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung notwenig. Nähere Info bekommt man unter Telefon 0175 5 96 34 58.