Die Schäden stellen sich für die Besucher (2015 waren das 402.000 Personen) durch mit rot-weißem Flatterband abgesperrte Stellen im Freizeitbereich dar. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man Wölbungen an den Fliesen.
„Große Bereiche des Estrichs im Erdgeschoss und auf der Galerie sind durchfeuchtet. Das Wasser verdampft und drückt die Fliesen nach oben. Würde man nicht reagieren, könnten sie sogar reißen“, berichteten die Bad-Geschäftsführer Horst Fiedler und Guido Becker bei einem Presserundgang am Freitag.
Das Problem mit der Durchnässung ist bereits seit 2013 bekannt
Das Problem ist bereits seit 2013 bekannt, seit 2014 sucht man intensiv nach den Ursachen. „Bislang haben wir die beschädigten Fliesen jeweils ausgetauscht,“ so Fiedler. Um diese „Flickschusterei“ abzustellen, stehe nun eine umfangreiche, drei vier vier Monate dauernde Sanierung an.
„Voraussichtlich werden im Freizeitbereich alle Fliesen abgetragen und große Bautrockner aufgestellt, um den Estrich zu trocknen“, sagt Fiedler. Spezielle Messverfahren hätten ergeben, dass ausschließlich der Freizeitbereich von den Schäden betroffen sei.
Kosten belaufen sich auf circa 300.000 Euro
„Deshalb muss auch nur dieser Bereich saniert und somit geschlossen werden. Wir hoffen die Arbeiten bis Weihnachten abschließen zu können. Das Sportbecken, der Sauna- und Wellnessbereich bleiben geöffnet. Auch die Kursbecken können weiterhin genutzt werden“, betonte der Geschäftsführer.
Bei den Schäden handele es sich um Baumängel, für die man jedoch niemanden eindeutig belangen könne. Um die Kostenübernahmen zu klären führt die Badleitung seit vergangenem Jahr Gespräche mit der Bauleitplanung, Versicherungen und dem Fliesenleger, die vor fünf Jahren an der Realisierung der GraftTherme beteiligt waren.
402.000 Menschen besuchten die GraftTherme im vergangenen Jahr
Fiedler: „Wir gehen von Kosten in Höhe von 300.000 Euro aus.“ Man wolle die Mängel abstellen, anstatt einen langwierigen Rechtsstreit zu führen, der eventuell in einem Vergleich ende.
FDP-Ratsherr Murat Kalmis, der die Problematik am Donnerstag mit einer Pressemitteilung öffentlich gemacht hatte, warnt vor zusätzlichen Kostenbelastungen für den städtischen Haushalt: „Der städtische Zuschuss steigt Jahr für Jahr. Der Mehrbedarf des Zuschusses beläuft sich in den fünf Jahrens des Bestehens auf mehr als fünf Millionen Euro. Nun ist das Bad auch noch marode. Während der Schließungszeit wird es Einnahmeverluste geben.“
Um Gerüchten vorzubeugen, betonte Fiedler, dass die 86 Beschäftigten der GraftTherme – darunter 54 Vollzeitkräfte – keine Gehaltseinbußen befürchten müssten.